Zwischenbilanz des "Runden Tisches": Beratung bei 303 Unternehmen abgeschlossen
Handwerkskammer zu Leipzig und Deutsche Ausgleichsbank helfen Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten
9. März 1998 | "Die betriebswirtschaftliche Verfassung der ostdeutschen Handwerksunternehmen ist besorgniserregend", stellte Dieter Phillip, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in einem LVZ-Interview (Ausgabe 9. März) fest. Selbst leistungsfähige Betriebe können aufgrund der geringen Eigenkapitaldecke schnell in extreme wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Genau diese insolvenzgefährdeten Unternehmen bedürfen einer besonderen Betreuung durch die Handwerksorganisationen.
Die Handwerkskammer zu Leipzig hat gemeinsam mit der Deutschen Ausgleichsbank bereits im Oktober 1996 das Projekt "Runder Tisch - Unterstützung von Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten" ins Leben gerufen.
Bisher wurden 332 Handwerksbetriebe beraten, von denen rund 40 Prozent Baubetriebe sind. Bei 303 Unternehmen wurde die Beratung abgeschlossen, für 85 Prozent war sie erfolgreich. Geht man von der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl im Regierungsbezirk Leipzig aus - sie beträgt pro Handwerksbetrieb 12,3 Beschäftigte - wurden somit rund 3.170 Arbeitsplätze gesichert. Alle anderen Betriebe befinden sich in einer weitergehenden Betreuung durch die Handwerkskammer zu Leipzig. Wöchentlich nehmen drei bis fünf Handwerksbetriebe den Service des "Runden Tisches" erstmalig in Anspruch.
Der "Runde Tisch" unterstützt Handwerker mit Liquiditätsproblemen sowie sonstigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Form von Beratung. Durch externe Berater wird der Sachstand im Handwerksunternehmen vor Ort festgestellt. Damit ist nicht nur eine intensive Bestandsaufnahme gesichert, sondern ebenso eine sachkundige Beurteilung, durch die auch die Hausbanken der Handwerksbetriebe mehr Sicherheit erhalten. Diese Beratertätigkeit, erst kürzlich wurde der Beraterpool um neue Unternehmensberater erweitert, wird von der Deutschen Ausgleichsbank finanziell gefördert.
In Form eines "Runden Tisches" wird in einer gemeinsamen Beratung von betroffenem Unternehmer, externem Berater, Betriebsberater der Handwerkskammer, Vertreter der Deutschen Ausgleichsbank und der Hausbank nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, dem Unternehmen wirksam zu helfen.
