
Archivbeitrag | Newsletter 2018Unternehmerpreis "Wir für Anerkennung"
Viele Unternehmen hierzulande haben mit Fachkräfteengpässen zu kämpfen, die ihre betriebliche Leistungsfähigkeit einschränken. Um diese Engpässe zu reduzieren und zusätzliche Kompetenzen ins Unternehmen zu holen, leisten einige Betriebe echte Pionierarbeit, indem sie Fachleute anstellen, die ihren Berufsabschluss im Ausland erworben haben.
Pioniere der beruflichen Integration
Das ist nicht immer einfach, schließlich stehen die Chefs und Personalverantwortliche häufig vor dem Problem, dass sie Inhalt und Qualität der ausländischen Qualifikationen nicht optimal einschätzen können. Doch das schreckt weltoffene Unternehmer nicht ab. Sie finden Mittel und Wege, um die berufliche Integration zu ermöglichen. Beispielsweise greifen sie auf die Möglichkeit der beruflichen Anerkennung zurück.
Berufsanerkennung als Instrument der Fachkräftegewinnung
Zehntausende Fachleute aus aller Welt haben auf diese Weise in den vergangenen Jahren eine förmliche Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse erreicht. Die Unternehmer stehen ihnen dabei oft mit viel persönlichem Engagement zur Seite und räumen rechtliche und organisatorische Hindernisse aus dem Weg. Sie begleiten die Bewerber beispielsweise zu Beratungsstellen, organisieren und finanzieren Sprachunterricht, starten betriebliche Mentorenprogramme, helfen bei der Wohnungssuche oder der Korrespondenz mit den zuständigen Stellen oder gewährleisten Freistellungen für Qualifizierungsmaßnahmen.
Bewerbungsfrist: 31. Mai 2018
Dieses unternehmerische Engagement wird mit dem Unternehmenspreis "Wir für Anerkennung" gewürdigt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sind aufgefordert, sich mit ihren Erfahrungen und Ideen zur Berufsanerkennung zu bewerben. Die Bewerbung ist bis zum 31. Mai 2018 über die Webseite www.anerkennungspreis.de möglich. Besonders gute Chancen haben Ideen und Herangehensweisen, die sich gut auf andere Unternehmen übertragen lassen und damit einen Modellcharakter aufweisen.
Ausgelobt wird der Preis vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).
Weitere Informationen
Chance für kreative Handwerker: Entwürfe für die Preis-Stelen zum Wettbewerb gesucht
Außerdem sucht das Projektbüro "Unternehmen Berufsanerkennung" kreative Vorschläge für die Preis-Stelen des Unternehmenspreises. Die Preisträger sollen die Stelen neben einer Urkunde bei der Preisverleihung erhalten. (Kunst-)Handwerker können Entwurfsskizzen bis zum 9. April 2018 einreichen. Der überzeugendste Entwurf wird bis zum 31. August 2018 mit der Umsetzung beauftragt.
Beratungsangebote zur Beschäftigung von Mitarbeitern mit ausländischen Wurzeln
Unternehmer, die erwägen, ausländische Fachkräfte in ihrem Betrieb zu beschäftigen, können sich zu diesem Thema bei ihrer Handwerkskammer beraten lassen oder eine themenspezifische Schulung besuchen.
Jeden Donnerstag von 9 bis 17 Uhr bieten Silke Lorenz, Gabriele Hochmuth und Migrations- Projektkoordinator Ahmed Barhdadi individuelle Beratungsgespräche im Leipziger Haus des Handwerks in Leipzig und im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Borsdorf an. Termine können telefonisch vereinbart werden.
Handwerk als Integrationsmotor
Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
"Mit der Unterstützung der beruflichen Anerkennung tun Unternehmen nicht nur etwas für ihre Fachkräftesicherung, sie nehmen auch ihre gesellschaftliche Rolle als Integrationsmotoren vor Ort wahr. Gerade im Handwerk gehen viele Betriebe vorbildlich voran und integrieren Menschen, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind, gleichberechtigt in ihre Belegschaften. Diese Leistung wollen wir mit dem Unternehmenspreis würdigen und den Betrieben damit sagen: Weiter so!"
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer