Meisterjahrgang 2017: Tim Abicht / Kraftfahrzeugtechnikermeister. Bild: lookbook.photo
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Tim Abicht / Kfz-Technikermeister

Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2017

Vom Schüler zum Meister zum Dozenten



Es ist erst ein Jahr her, da saß Tim Abicht noch auf der anderen Seite. Er war selbst Meisterschüler. In den Werkstätten und Schulungsräumen der Handwerkskammer zu Leipzig lauschte er den Vorträgen der Dozenten.

Nun steht der Kfz-Experte selbst vor "seinen" Schülerinnen und Schülern in der Lehrwerkstatt im Bildungs- und Technologiezentrum in Borsdorf. Dort gibt der Freiberufler Berufsorientierungskurse für die Klassenstufe acht und auch für Flüchtlinge, die einen Überblick über die beruflichen Möglichkeiten im deutschen Handwerk erhalten wollen.

 
Das Technische liegt ihm …

 
Die Lehre zum Kraftfahrzeugmechatroniker hat der 26-Jährige in der Autostadt Wolfsburg gemacht. Sein Interesse an Technik entdeckte er aber bereits als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Leipzig. Das Technische liegt ihm einfach und so absolviert er das Fachabitur mit dem Schwerpunkt Technik und will danach unbedingt "was mit Autos" machen. Mit Erfolg. Er erlernt das Kfz-Handwerk von der Pike auf und entscheidet sich, noch den Meister draufzulegen.

"Nach der Lehre habe ich gedacht, dass das nicht alles gewesen sein kann. Ich hatte das Gefühl, dass es für mich noch viel mehr zu lernen gibt und suchte eine Herausforderung", sagt er. Also büffelt er noch einmal. Das war nicht unbedingt einfach. Es blieb nur wenig Zeit für Privates.

Trotzdem kann er die Meisterschule nur empfehlen. Erstens seien die Mitarbeiter der Handwerkskammer alle kompetent und motiviert bei der Sache und zweitens lerne man viele sympathische Kollegen kennen. Eine tolle Erfahrung.

Mit dem Meisterbrief verbindet er auch eine Verpflichtung, seine Kenntnisse weiterzugeben. "Meister sind mit ihren berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnissen der Motor für die Berufsausbildung in den Unternehmen hierzulande. Aber im betrieblichen Alltag ist es manchmal schwer, sich die nötige Zeit für Lehrlinge zu nehmen.

Als Honorardozent kann ich mein Fachwissen verständlich an junge Leute weitergeben und habe nicht den nächsten Kundentermin im Nacken", sagt Abicht, dem neben dem Technischen auch das Pädagogische zu liegen scheint.


... und das Pädagogische auch

 
Er gestaltet seinen Unterricht möglichst praxisnah. So bringt er seinen Schützlingen beispielsweise physikalische Grundlagen während der Motorenzerlegung bei. Zusätzlich zum Fachlichen vermittelt er in den Flüchtlingskursen gleich noch deutsche Tugenden wie Pünktlichkeit und Genauigkeit. Durch seine offene Art baut er schnell Vertrauen zu seinen Schülern auf.

Auch in Zukunft möchte er junge Menschen für seinen Beruf begeistern. Dabei will er sich nicht nur auf Deutschland beschränken. Sein Traum ist es, im Ausland Erfahrungen zu sammeln und in Schulungszentren fern der Heimat, den guten Ruf des deutschen Handwerks zu untermauern.



 

Meisterjahrgang 2017: Tim Abicht / Kraftfahrzeugtechnikermeister. Bild: lookbook.photo
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