Philipp Ebelt / Dachdeckermeister

Philipp Ebelt / Dachdeckermeister
Handwerkskammer zu Leipzig

Wie kamen Sie auf die Idee, den Dachdeckerberuf zu erlernen?

Auf dem Weg zum Abitur habe ich in einem Dachdeckerunternehmen als Aushilfe gejobbt und in den Beruf hineingeschnuppert. Ich war sofort begeistert – einerseits wegen der abwechslungsreichen Aufgaben und andererseits wegen der sympathischen Kollegen und dem guten Teamwork. Also habe ich mich gegen ein Studium oder einen den Berufsweg zum IT-Fachmann entschieden und bin voller Elan in die Lehre gestartet.

Warum haben Sie sich für die Fortbildung zum Handwerksmeister entschieden?

Schon während der Lehre habe ich mit dem Gedanken gespielt, den Meister zu machen, um mehr berufliche Verantwortung zu übernehmen und irgendwann im Rahmen einer Unternehmensnachfolge die Geschicke einer Firma zu lenken. Außerdem war die Fortbildung für mich auch irgendwie eine "Ego-Sache". Ich wollte anderen Meistern und Gewerken auf Augenhöhe begegnen und mit meiner Expertise ernst genommen werden. Also habe ich mich mit einigen Jahren Berufserfahrung entschieden, Zeit, Kraft und auch Geld in die Qualifikation zu investieren.

Was hat die Weiterqualifizierung gebracht?

Was nach der Anmeldung zum Meisterstudium kam, war eine enorm stressige Zeit, aber sie hat mir beispielsweise zu mehr Durchhaltevermögen und konsequenter Zielorientierung verholfen. Ferner haben die Dozenten wertvolles Wissen, weit über das Dachdeckerhandwerk hinaus, vermittelt. Vor allem die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Meisterausbildung sind eine wertvolle Grundlage für meine Zukunft.

Was macht für Sie eine gute Handwerksmeisterin oder einen guten Meister aus?

In meinen Augen zeichnen sie sich durch eine gesunde Mischung aus Gewissenhaftigkeit, Fleiß, Fachwissen und Kommunikationsstärke aus. Auch die selbstverständliche Übernahme von Verantwortung und ein seriöses Auftreten gegenüber Kunden und Kollegen sollten für die Besten im Handwerk verpflichtend sein.
 

 
"In zehn Jahren will ich mir mit Biss und Kompetenz eine Leitungsposition verdient haben."
 

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Wünschenswert wäre, dass ich dann mit einer kleinen Familie im eigenen Häuschen wohne und mir mit Kompetenz und Biss eine unternehmerische Leitungsposition verdient habe. Auf jeden Fall will ich dann anspruchsvolle Projekte realisieren und dazu beitragen, dass das Handwerk durch Qualität und Tradition gewahrt wird. Zunächst muss ich aber erst einmal in meine Rolle als Meister hineinwachsen.

Gibt es jemanden, dem Sie für seine Hilfe während der Fortbildung danken möchten?

Auf jeden Fall meinem Chef Jens Richter, der mich bei diesem Vorhaben unterstützt hat und meiner Frau Anna, die trotz der anstrengenden Wochen nach der Geburt unseres Nachwuchses immer noch Kraft aufgebracht hat, um mir den Rücken freizuhalten und mich zu motivieren. Danken will ich aber auch allen, die Verständnis dafür hatten, dass ich während der Fortbildung und der Prüfungen etwas weniger Zeit für sie hatte – unter anderem den Kollegen vom Vorstand des FC Bayern Fanclubs in Leipzig und den ehrenamtlichen Mitstreitern vom Förderverein Minilöwen e.V.