Matthias Forßbohm / Maurermeister / Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig
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Archivbeitrag | Newsletter 2022Nachbesserungen bei Quarantänezeiten und beim Energie-Entlastungspaket nötig!

Eine Aufgabe der Handwerkskammern ist die Förderung der Interessen des Wirtschaftsbereichs Handwerk im Kammerbezirk. Die Handwerkskammer zu Leipzig beobachtet deshalb stetig wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen und setzt sich auf lokaler Ebene, gegenüber dem Freistaat Sachsen und beim Bund für die Belange der Handwerksunternehmen und ihrer Beschäftigten ein. Dazu gehört der regelmäßige Austausch mit Ministerien, Behörden und Kommunalvertretungen ebenso wie die Kommunikation handwerklicher Interessenlagen gegenüber der Öffentlichkeit.
 

Zu den prägenden Themen, die das Handwerk derzeit beschäftigen, zählen die Corona-Maßnahmen sowie die Energie- und Rohstoffpreise. Die Handwerksorganisation begleitet diese Themen deshalb besonders kritisch und weißt vehement auf die Auswirkungen hin, die das regionale Handwerk betreffen.

Exemplarisch möchten wir auf zwei Statement hinweisen, mit denen Leipzigs Handwerkskammerpräsident, Matthias Forßbohm, Nachbesserungen bei den Corona-Quarantänezeiten und beim Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung angemahnt hat.
 

 

Handwerk benachteiligt: Unausgewogene Maßnahmen im Energiepaket

Energiezuschuss für Erwerbstätige, günstige ÖPNV-Tickets, Senkung der Spritsteuer usw. – das Milliardenpaket zur Entlastung bei den Energiepreisen enthält eine Reihe gut gemeinter Maßnahmen.

Diesel, Tanken, Tankstelle, Auto, Kfz. Bild: maho / stock.adobe.com
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Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig:

"Es ist wichtig und dringend notwendig, die Belastungen aufzufangen und die Energiepreisspirale zu stoppen. Aber die gut gemeinten Maßnahmen der Ampel-Koalition bringen auf den zweiten Blick nicht nur Gutes mit sich. Die Belastungssituationen der gewerblichen Wirtschaft, vor allem des Handwerks, werden nicht ausreichend berücksichtigt.

Maßnahmen wie die einmalige 300-Euro-Energiepreispauschale zielen nur auf die Entlastung von Privathaushalten. Zudem muss dieser Bestandteil des Entlastungspakets von den Betrieben vorfinanziert und aufwändig abgewickelt werden. Bürokratieabbau geht anders!
 

Steuersenkung auf Diesel geringer als auf Benzin

Außerdem ist es inakzeptabel, dass die Senkung der Steuern auf Diesel nur halb so hoch ausfällt, wie auf Benzin. Das ist eine klare Benachteiligung der vielen Handwerksunternehmen, die mit ihren Leistungen die Energiewende in Deutschland vorantreiben. Viele sind aber trotzdem auf Diesel-Transporter und -Baufahrzeuge angewiesen und dürften von der zeitlich befristeten Entlastung zu wenig profitieren. Hier sollte nachgebessert werden, um kleine und mittlere Firmen, die mit hohen Treibstoffkosten zu kämpfen haben, gezielter zu entlasten.

Das Entlastungspaket wirkt nicht zu Ende gedacht. Wer meint, das Paket enthalte Weitblick, Wumms und Nachhaltigkeit, der muss auch zu Kenntnis nehmen, dass allein die Abwicklung des Programms mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, als die 90 Tage, in denen das Paket wirken soll."

Statement vom 25. März 2022
 
 

Personalausfall: Pauschale Quarantänezeiten müssen auf den Prüfstand

Deutschlandweit ist eine Debatte um die Quarantänezeiten entbrannt. Akute Personalausfälle durch die derzeitige Corona-Situation verursachen auch im regionalen Handwerk Probleme.

Positiver Corona-Schnelltest. Bild: Thaut-Images / stock.adobe.com
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Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig:

"Fakt ist, dass sich jemand, der krank ist, auch auskurieren muss. Aber die Omikron-Welle verursacht bei vielen Infizierten glücklicherweise nur moderate Symptome, die mitunter rasch wieder verschwinden. Das ist eine ganz andere Situation als vor einem Jahr. Und trotz der enorm hohen Corona-Inzidenzen zeigt auch der Blick in die Kliniken, dass keine Überlastung droht. Die Überlastung droht dagegen in den vielen kleinen Betrieben, bei denen Überstunden gefahren werden müssen, um Personalausfälle aufzufangen. Manche Aufträge bleiben gleich ganz liegen oder werden wegen Engpasssituationen abgelehnt.

Vor diesem Hintergrund muss der Umgang mit infizierten Personen überdacht und die pauschalen Quarantänezeiten müssen auf den Prüfstand gestellt werden. Je schneller Korrekturen kommen, desto besser.
 

Schnelleres Freitesten entlastet Betriebe

Wenn jemand symptomfrei ist und sich fit fühlt, sollte ein sofortiges Freitesten möglich sein – mindestens in Berufen, bei denen es zu keinem intensiven Kundenkontakt kommt. Auch die Quarantäne von Kontaktpersonen, etwa bei infizierten Schulkindern, gehört dringend auf den Prüfstand. Hier könnten ebenfalls verpflichtende Tests in Verbindung mit Masken die Quarantäne ersetzen.

Auf jeden Fall gilt es aus Sicht der Wirtschaft zu vermeiden, dass gesunde Fachkräfte länger als erforderlich ausfallen. Flankierend müssen die Unternehmen natürlich im Eigeninteresse auf durchdachte und betriebsindividuelle Hygienekonzepte setzen, um Infektionen und Personalausfällen vorzubeugen."

Statement vom 24. März 2022

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