Mobiles Bezahlen mit dem Smartphone.
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Mobiles Bezahlen ist auf dem Vormarsch

Archivbeitrag | Newsletter 2021

Vor dem Hintergrund der Corona-Situation hat das kontaktlose Bezahlen weitere Bedeutung erlangt. Der Bezahlvorgang ist schneller und bequemer – lästiges Abzählen von Kleingeld entfällt. Die Buchung ist in Echtzeit sichtbar. Steuerberater müssen keine Papierrechnungen wälzen, Barzahlungen und damit verbundene Buchführungspflichten entfallen unter Umständen.
 

Diverse Anbieter für individuelle Lösungen

Für Kunden und Anbieter umfasst mobiles Bezahlen sämtliche unbaren Zahlungen mit einem mobilen Gerät, im Handel und zunehmend auch im Handwerk. Inzwischen kann fast überall mit Smartphones bezahlt werden.

Wichtiges Kennzeichen für die mobile Bezahlung ist das Vorhandensein des Wifi-Piktogramms beispielsweise in Kassenzonen oder auf Terminals. Die unterstützten Karten sind meistens daneben aufgelistet. Neben der Möglichkeit über Kreditkarte zu zahlen, gibt es außerdem Apps, die bargeldlose Zahlungen ermöglichen. Die am weitesten verbreiteten Apps Apple Pay und Google Pay funktionieren mit vielen Banken. Mittlerweile bietet auch Samsung über Samsung Pay eine Lösung an. Daneben gibt es weitere, unabhängige Zahlungsanbieter wie den Händler (Lidl plus usw.), Smartwatch Hersteller (Swatch Pay, Fitbit Pay usw.) oder beispielsweise SumUp und Zettle.

Jede Bezahl-App benötigt bei der Inbetriebnahme die Daten einer Kreditkarte. Die Freischaltung erfolgt von Bank zu Bank unterschiedlich, häufig kommen SMS, TAN, Anrufe und auch der Brief, meist in Kombination mit einem Onlinedienst, zum Einsatz.
 

Bezahlterminal oder NFC-Gerät notwendig

Einmal eingerichtet, gestaltet sich die Nutzung der Bezahl-Apps für die Kunden dann unkritisch. Als Voraussetzung für diese Bezahlmöglichkeit muss im Handwerksbetrieb lediglich ein Bezahlterminal oder ein Gerät mit NFC-Technologie (Near Field Communication) vorhanden sein. Der Kunde hält dann zum Bezahlen sein mobiles Endgerät in die Nähe des Feldes und kann bargeldlos bezahlen.

Kunden ohne Kreditkarte können derzeit nur bei Apple Pay und zahlreichen teilnehmenden Sparkassen auch Girokarten (früher EC-Karte) als Zahlungsmöglichkeit hinterlegen, bei Google momentan nur Kunden der Commerzbank.
 

Lohnt es sich, bargeldloses Bezahlen anzubieten?

Im Handwerk lohnen sich Investitionen in die neuen Zahlungslösungen zum Beispiel im Nahrungsmittelhandwerk, bei Friseuren und Kosmetikern oder Handwerkern, die ihre Dienstleistung beim Privatkunden vor Ort erbringen und ein mobiles Lesegerät für Girokarten und Bezahl-Apps mit sich führen möchten. Die Kosten für diese Lösung variieren. Es bestehen Wahlmöglichkeiten zwischen Lösungen mit oder ohne Bondrucker und Miet- sowie Kaufoptionen. Wählt man die Hausbank als Lösungsanbieter, ist das zu entrichtende Entgelt pro Transaktion in der EU auf 0,2 Prozent für Girokarten und 0,3 Prozent für Kreditkarten reglementiert. Kleinbeträge bis 50 Euro können seit 2018 sogar ohne PIN-Eingabe elektronisch überwiesen werden.
 

Kosten und Nutzen gegenrechnen!

Als Entscheidungshilfe bei der reinen Kostenbetrachtung können die Opportunitätskosten und die Abschätzung des Belegaufkommens dienen. Wie viele Stunden verbringt man einerseits mit den Dokumentationen im Kassenbuch, beim Erstellen von Rechnungen in Papierform, beim Nachhalten von Zahlungszielen sowie dem Zuordnen und Abheften von Papierbelegen und welchen Stundensatz berechnet man andererseits beziehungsweise was ist die gewonnene Zeit wert? Wie viele Zahlungsvorgänge hat man pro Tag? Welche Vorteile bringt das Gerät (sofortige Zahlung, Sicherheit vor Diebstahl, zusätzlicher Service für Kunden…)?

Ansprechpartner bei der Handwerkskammer zu Leipzig zum Thema "Bargeldloses Zahlen" ist Michael Gruber.

 

ansprechpartner

Michael Gruber

Betriebsberater

Schulstraße 67

04668 Grimma

Tel. 03437 911385

Fax 03437 911388

gruber.m--at--hwk-leipzig.de