
Meisterausbildung und Meisterprüfung: Tischler
Fachleute, die im Tischlerhandwerk in der ersten Liga spielen möchten, nach mehr Verantwortung in ihrem Betrieb streben oder mit einem eigenen Unternehmen durchstarten wollen, kommen am »Meister« kaum vorbei.
Fachlich in der ersten Liga spielen
In der Meisterausbildung werden Aufstiegswillige deshalb nicht nur auf die Tätigkeit einer Führungskraft, sondern auch auf die Fachteile der Meisterprüfung vorbereitet. Mit diesem Know-how können sie allen beruflichen Herausforderungen gelassen begegnen.
Im Teil I der Prüfung (Fachpraxis) haben angehende Tischlermeister anhand eines anspruchsvollen Prüfungsprojektes nachzuweisen, dass sie für die Kunden qualitativ hochwertige und für ihr Unternehmen ertragreiche Wertarbeit abliefern können. Das avisierte Arbeitsresultat kann hierbei ein Innenausbau, eine Inneneinrichtung, ein Bauelement oder ein Fassadenabschluss sein.
Neben dem hergestellten (Teil-)Erzeugnis, wird in der Praxisprüfung Wert auf mustergültige Konzeptions-, Durchführungs- und Dokumentationsarbeiten gelegt. Außerdem müssen die fachlichen Zusammenhänge und berufsbezogenen Schwierigkeiten, die mit dem Prüfungsprojekt zusammenhängen, in einem Prüfungsgespräch erläutert werden und es gilt, ein Produkt in einer zusätzlichen Situationsaufgabe unter Beachtung funktioneller, materialbezogener, fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Anforderungen zu fertigen.
Auch im fachtheoretischen Teil der Prüfung wird einiges gefordert. Hier müssen die Prüflinge schriftlich belegen, dass sie mit profunden Kenntnissen Fachprobleme analysieren, und bewältigen können. Geprüft werden sie dabei in den Fächern »Gestaltung, Konstruktion und Fertigungstechnik«, »Montage und Instandhaltung«, »Auftragsabwicklung« sowie »Betriebsführung und -organisation«.
»Auf jeden Fall war es viel Lernstoff. Ich war zwar als Geselle fachlich fit und hatte sogar das Glück, ein Weiterbildungsstipendium nutzen zu können. Aber das geforderte Niveau war schon eine Herausforderung.«
Lukas Richter, Tischlermeister,
Interview in der Broschüre »Meisterjahrgang 2021«
»Es war eine persönliche Entscheidung, meine Fähigkeiten auf ein höheres Level zu bringen. Mit Stillstand konnte ich ohnehin noch nie gut umgehen. Vorankommen, an neuen beruflichen Aufgaben wachsen und sich eine Führungsposition erarbeiten sind eher mein Ding.«
Martin Füssel, Tischlermeister,
Interview in der Broschüre »Meisterjahrgang 2017«