
Meisterausbildung und Meisterprüfung: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
Das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk ist seit 2020 wieder zulassungspflichtig. Während vorher keinerlei Qualifikationsnachweis erforlderich war, kommt nun am Meisterabschluss nicht mehr vorbei, wenn er einen Betrieb gründen möchte.
Meistertitel als Wettbewerbsvorteil
Für den Titel zu büffeln, hat sich aber auch schon vorher gelohnt. Erstens durch den enormen Kenntnisszuwachs und zweitens wegen der Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben. Kunden hegen gegenüber Meistern und Meisterbetrieben gegenüber schließlich die Erwartung, dass diese keine Bau- und Qualitätsmängel verursachen.
Wer die Herausforderung der Meisterprüfung im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk annimmt, wird beim Vorbereitungskurs fit für die Teile I und II des »Examens« gemacht und bekommt das Rüstzeug, um erfolgreich zu sein – entweder mit eigenem Betrieb oder als angestellte Führungskraft.
Natürlich gelten für Meisterprüfungen in diesem erst seit Kurzem wieder zulassungspflichtigen Handwerk die gleichen hohen Anforderungen wie für alle anderen Gewerke mit Meisterpflicht. Im fachpraktischen Teil ist ein anspruchsvolles Projekt zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. Gefordert wird mindestens eine zwei Quadratmeter große Flächenbekleidung oder -belegung mit unterschiedlichen Materialien, Formaten und Farben. Ergänzt wird der Qualifikationsnachweis durch ein Fachgespräch und eine Situationsaufgabe.
Im Bereich Fachtheorie gilt es, berufsbezogene Probleme zu analysieren, zu bewerten sowie kompetente Lösungswege aufzuzeigen. Der fachtheoretische Hintergrund wird dabei schriftlich in den Bereichen »Gestaltung und Verlegetechnik«, »Auftragsabwicklung« sowie »Betriebsführung und Betriebsorganisation« überprüft.
»Viele Kunden schätzen unsere qualität als Meisterbetrieb, auch wenn wir manchmal teurer sind als die Konkurrenz.«
Stefan Knebel, Fliesen-, Platten und Mosaiklegermeister, Interview in der Broschüre »Meisterjahrgang 2021«
»Ich wollte mehr Aufgaben außerhalb der Baustellen übernehmen können und außerdem einen kleinen Beitrag zur Imagepflege leisten. Der Wegfall der Meisterpflicht Mitte der 2000er-Jahre hat dem Berufsstand schließlich sehr geschadet.«
Louis Töfke, Fliesen-, Platten und Mosaiklegermeister,
Interview in der Broschüre »Meisterjahrgang 2022«