Kostenfalle: 749 Euro für Handelsregisterauszug
Regelmäßig warnt die Handwerkskammer vor dubiosen Abzockern, die mit sinnlosen Eintragungen in Online-Datenbanken, Branchen- oder Messeverzeichnissen Unternehmer um ihr Geld bringen möchten. Nun scheinen Geschäftskunden in eine neue Kostenfalle gelockt zu werden, wenn sie einen Handelsregisterauszug abrufen möchten – beispielsweise für die Vorlage bei der Bank.
Hohe Gebühr im "Kleingedruckten"
Derzeit erreichen die Handwerkskammer zu Leipzig Anfragen von Mitgliedsbetrieben, die über das Portal "online-handelsregister.eu" Handelsregisterauszüge abgerufen haben. Das Portal macht zunächst einen soliden Eindruck. Doch später sollen Nutzer zu den offensichtlich ausgewiesenen 4,90 Euro für den Registerauszug noch eine einmalige "Freischaltgebühr" von 749 Euro zahlen. Das fällt mitunter erst auf, wenn der Betrag per Lastschrift eingezogen beziehungsweise die Kreditkarte entsprechend belastet wird.
Empfehlung: Geld zurückbuchen
Betroffene sollten sich umgehend mit ihrer Bank und/oder dem Kreditkarteninstitut in Verbindung setzen, damit das Geld zurück gebucht werden kann.
Die extrem hohe "Gebühr" ist unwirksam, da bei Online-Bestellungen der Gesamtbetrag nachvollziehbar aufgeführt werden muss. Unzulässig ist es, wenn erst in Allgemeinen Geschäftsbedingungen beziehungsweise im " Kleingedruckten" zusätzliche Kosten aufgeführt werden. Dies ist beim Portal "online-handelsregister.eu" der Fall, wie der Screenshot zeigt.
Grundsätzlich genau lesen!
Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich vor derlei Kostenüberraschungen schützen wollen, sollten grundsätzlich genau lesen und die eigene Belegschaft außerdem für die Masche des Adressbuchschwindels sensibilisieren.
Wer trotzdem in die Irre geführt wurde und eine horrende Rechnung erhält, sollte sich an die Rechtsabteilung der Handwerkskammer wenden.
