Jamie Marc Pohle / Kraftfahrzeugtechnikermeister

Jamie Marc Pohle
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Warum sind Sie Kfz-Profi geworden?

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals einen anderen Berufswunsch hatte. Seit meiner Kindheit gab es bei mir immer nur drei Themen: Autos, Räder und Motoren. Mein Opa, der ebenfalls Meister war, hat diese Begeisterung gefördert und meine Leidenschaft fürs Schrauben immer neu entfacht. Schon als Junge habe ich mir einen Meisterbrief als Kfz-Mechatroniker gezeichnet, der seinem nachempfunden war. Die Zeichnung habe ich immer noch und hänge sie vielleicht demnächst neben den „richtigen“.

Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?

Vor allem die Vielfalt reizt mich. Man lernt immer Dinge dazu. Jede Fahrzeuggeneration bringt neue Herausforderungen, auf die man reagieren muss. Und dann ist da diese enorme Zufriedenheit, wenn man ein kniffliges Problem lösen konnte. Außerdem versprechen die Entwicklungen in den Bereichen E-Mobilität, autonomes Fahren usw. auch in Zukunft tolle Bestätigungsfelder. Ich werde mich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, die ich in meinen jungen Jahren gesammelt habe, sondern werde am Ball bleiben. Ich denke, dann wäre mein mittlerweile verstorbener Opa stolz.

Wie können Sie vom Berufsalltag abschalten?

Wenn man ein Autonarr ist, muss man eigentlich nicht abschalten, weil man trotz Alltagsstress im Beruf Genugtuung empfindet.

Aber es ist sinnvoll, nicht nur in der eigenen Blase zu bleiben. Ich gehe deshalb gern in die Natur, betreibe als Nebentätigkeit eine Eventmanagement-Firma und bin als Schiedsrichter im Fußball aktiv. Aber auch aus der "Freizeit" nehme ich Impulse für Werkstatt und Kundenbetreuung mit. Wenn ich draußen bin, fallen mir manchmal Problemlösungen ein, an denen ich mir lange den Kopf zerbrochen habe. Und als Schiedsrichter lerne ich ständig, wie man mit schwierigen Situationen umgehen kann und gut kommuniziert. Das ist auch für meinen Alltag als stellvertretender Abteilungsleiter hilfreich.
 

 
"Schon als Kind habe ich mir einen Meisterbrief gezeichnet."
 

Welche Themen müsste die Politik anpacken, damit das Handwerk künftig gut aufgestellt ist?

Es müsste mehr Unterstützung für die Aus- und Weiterbildung geben, schließlich ist der Berufsnachwuchs die Zukunft des Handwerks. Finanzielle Unterstützungen für Ausbildungsbetriebe und Kostenübernahmen für die Meisterschule wären sinnvolle Maßnahmen, um die Attraktivität des Wirtschaftsbereichs zu erhöhen.