Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2019Franz Heil / Kfz-Technikermeister

Familientradition weitergeführt

 

Der Weg von Franz Heil war durchaus vorgezeichnet. "Ich wusste eigentlich schon als Zehnjähriger, dass ich einmal meinen Meistertitel machen werde", sagt der gebürtige Leipziger, der in eine völlig autobegeisterte Familie hineingeboren wurde. Und tatsächlich: ziemlich genau ein Jahrzehnt später ist dieser Traum wahr geworden. Mit gerade einmal 20 Jahren ist er einer der jüngsten Kfz-Technikermeister überhaupt. "Ich bin überglücklich, unsere Familientradition mit diesem Abschluss weiterführen zu können", sagt er.

Franz Heil verkörperte die vierte Generation, die im Familienbetrieb arbeitet. Uropa Erich gründete die erste Autowerkstatt unter dem Namen Heil im Jahr 1954. Sein Opa Günter führte die Firma als Wartburg- und Trabant-Vertragswerkstatt weiter bis zur Wende. Anschließend baute Vater Markus das Unternehmen zu einem der größten VW- und Audi-Händler in der Region mit über 300 Mitarbeitern aus.

Heute agiert der Traditionsbetrieb wieder als freie Werkstatt mit einer Zertifizierung als autorisierter Werkstattpartner von Bosch-Car-Service. Zwölf Mitarbeiter sind aktuell am neugebauten Standort in der Dieskaustraße bei Heil beschäftigt. Vater Markus und Mutter Bianca haben die Geschäftsführung inne. Sohn Franz ist mitarbeitender Meister im Service-Bereich, schnuppert aber auch schon in die Kundenbetreuung und andere administrative Aufgabenbereiche hinein. "Für mich gilt es, erstmal Berufserfahrung zu sammeln", sagt der Junior, der in seiner Freizeit alte VW-Busse restauriert.

Er versucht, langsam in seine neue Rolle hineinzuwachsen und sich ständig weiterzuentwickeln. So absolvierte er eine Qualifizierung für die Abgasuntersuchung, damit der Betrieb diese nicht mehr an externe Partner auslagern musste.

 
"Ich würde gern in ein paar Jahren einen zweiten Meistertitel als Karosseriebauer nachschieben – aber das hat natürlich noch etwas Zeit."
 

Im August nahm er zudem seinen ersten eigenen Lehrling unter die Fittiche: "Darauf habe ich mich sehr gefreut, denn das liegt ja selbst bei mir alles noch nicht lange zurück", erzählt Heil.

Er selbst verbrachte seine Berufsausbildung bewusst nicht im Familienbetrieb. Er lernte stattdessen im Ford-Autohaus Rühlemann schräg gegenüber. "Das war die richtige Entscheidung, auch um neue Impulse mit in die Firma zu bringen", sagt Heil. Nun ist er als Meister zurückkehrt. "Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn", sagt Vater Markus. "In diesem Alter schon so weit zu sein, ist sehr beeindruckend."

Aktuell ist Franz Heil dabei, seine Starkstrom-Qualifizierung zu machen, um auch Elektroautos im Familienbetrieb warten zu dürfen. "Das ist die Zukunft der Branche, das darf man nicht vernachlässigen", sagt der Kfz-Meister. Das gilt nebenbei auch für seine eigene Zukunft, denn Heil sieht sich noch lange nicht am Ende seiner Ausbildung. "Ich würde gern in ein paar Jahren einen zweiten Meistertitel als Karosseriebauer nachschieben – aber das hat natürlich noch ein bisschen Zeit", sagt das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr lächelnd.

Von Robert Iwanetz
 

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Robert Iwanetz