Berufliche Bildung als Schlüssel zu Erfolg
Europäische Konferenz diskutiert Lösungsansätze für Handwerk und Mittelstand
7. Februar 2003 | Die Handwerkskammer zu Leipzig und die Handwerkskammer Halle (Saale) veranstalten unter dem Thema "Aus- und Weiterbildung - Schlüssel zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand" im Rahmen der "mitteldeutschen handwerksmesse" am 19. Februar 2003, 10 bis 17 Uhr, eine europäische Bildungskonferenz.
Lernen ist wie Rudern gegen den Strom, sobald man aufhört, treibt man zurück, sagt ein Sprichwort. Das gilt ganz besonders auch für Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen, die in Zeiten eines rasanten technischen Fortschritts fachlich stets auf hohem Niveau sein müssen, um gegenüber der nationalen aber auch zunehmend internationalen Konkurrenz bestehen zu können. Damit steigen auch die Anforderungen an die Mitarbeiter stetig. Noch nie veraltete das neu erworbene Wissen so schnell wie heute.
Insbesondere das Handwerk ist als personalintensiver Bereich zwingend auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, sie sind bestimmender Faktor für den Unternehmenserfolg. Die demografische Entwicklung und die damit einhergehende Verringerung der Lehrlinge und Studienabgänger verstärkt das Problem. Bereits in wenigen Jahren werden qualifizierte Fachkräften nur noch schwer verfügbar sein. Humankapital wird zum wichtigsten Standortfaktor. Vor diesem Hintergrund ist es dringend erforderlich, dass schon heute die Berufsorientierung bei Schulabgängern verbessert und die Aus- und Weiterbildung forciert werden. Berufliche Qualifizierung entwickelt sich zum lebensbegleitenden Prozess. Dieser Herausforderung müssen sich Führungskräfte aus Handwerk und Mittelstand, Beschäftigte, Politik und Verwaltung stellen.
Die Leipziger Konferenz "Aus- und Weiterbildung - Schlüssel zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand" ist so angelegt, dass sowohl die Ansätze der Politik und Wissenschaft als auch die Sichten und Erfahrungen von Unternehmern zur Diskussion stehen. Redner im Eröffnungsplenum sind unter anderem Dr. Friedrich Esser vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk, Köln, der aus den neuen Tendenzen in der Arbeitswelt, Konsequenzen für die berufliche Bildung ableitet.
Ein Vertreter des Kultusministeriums stellt mit Blick auf die Ergebnisse der PISA-Studie die provokante Frage: Folgt dem Infrastrukturdefizit das Qualifikationsdefizit? Nach einem Eröffnungsplenum werden drei Workshops mit den Schwerpunkten Lehrlingsausbildung, berufliche Qualifizierung und E-Learning durchgeführt, deren Ergebnisse ein Abschlussplenum zusammenführt. Das Konferenzprogramm gibt es im Internet unter www.hwk-leipzig.de/mhm. Informationen auch unter Telefon 0341 2188-155.
