Zusätzliche Belastungen für kleine Unternehmen
21. Dezember 2005 | Das Vorziehen der Fälligkeit von Sozialversicherungsbeiträgen im Januar 2006 bedeutet besonders für die kleinen und mittleren Unternehmen zusätzliche Kosten, Liquiditätsverlust und höheren bürokratischen Aufwand. Statt wie bisher zwölf müssen nunmehr 13 Beiträge für die Beschäftigten abgeführt werden.
"Im auftragsflauen Monat Januar müssen somit am 15. die Beiträge für Dezember 2005 und dann bereits 14 Tage später die Beiträge für Januar entrichtet werden. Das wird die ohnehin liquiditätsschwachen Unternehmen zusätzlich stark belasten", erläutert Sigrid Zimmermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer zu Leipzig. Auch die Möglichkeit einer Ratenzahlung verschafft den Betrieben keine wirkliche Erleichterung, da die neue Fälligkeit den Verwaltungsaufwand und damit die Kosten der Unternehmen weiter erhöht. Zum Monatsende sind die tatsächlichen Arbeitsstunden der Mitarbeiter in der Regel noch nicht ausgerechnet. Es müssten demnach Abschlagszahlungen erfolgen, bevor die beitragspflichtige Lohnsumme vorliegt.
Weil diese Abschlagszahlungen später wiederum mit den tatsächlichen Beiträgen verrechnet werden müssten, sind die Betriebe gezwungen, künftig pro Jahr 24 statt bisher zwölf Abrechnungen zu erstellen. "Diese Verfahren steht im krassen Gegensatz zum notwendigen Bürokratieabbau für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen", so Hauptgeschäftsführerin Zimmermann.
Am Donnerstag, 19. Januar 2006, 17 Uhr, findet im Haus des Handwerks, Dresdner Straße 11/13, 04103 Leipzig, eine Veranstaltung "Vorziehen der Fälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge" statt, auf der zu den Verfahrensabläufen sowie technischen Unterstützungsmöglichkeiten informiert wird.
Für Fragen der Handwerksbetriebe steht in der Handwerkskammer zu Leipzig Olaf Blümel als Ansprechpartner zur Verfügung, Telefon 0341 2188-154. Informationen auch unter www.hwk-leipzig.de.
