Zahl der Arbeitsplätze verdoppelte sich in fünf Jahren
Ergebnisse einer Befragung zum Gründungsgeschehen
8. Mai 2008 | Jeder fünfte Handwerksbetrieb wird von einer Frau gegründet, das ergab eine Umfrage der Handwerkskammer zu Leipzig. Befragt wurden Unternehmen, die seit 2003 im Regierungsbezirk Leipzig gegründet wurden. Auskunft gaben 455 Handwerksbetriebe, überwiegend (75 Prozent) aus den Bau- und Ausbaugewerben sowie den Metall- und Elektrogewerben.
Der mehrheitliche Teil (87 Prozent) der Gründer wählte die Form der klassischen Neugründung, nur jeder zehnte Existenzgründer trat eine Unternehmensnachfolge an. Franchisekonzepte oder Beteiligungen spielen im Handwerk kaum eine Rolle (ein Prozent). Das Qualifikationsniveau der Gründer im Handwerk ist hoch. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten verfügt über einen Hochschul-, Fachhochschul- oder Meisterabschluss.
Zwei Drittel der befragten Unternehmer gründeten aus der Arbeitslosigkeit heraus. Fast 70 Prozent dieser Gründungen erfolgten in den ersten sechs Monaten der Arbeitslosigkeit, nur neun Prozent nach mehr als einem Jahr. Sechs Prozent der Existenzgründer wagten den Schritt in die Selbstständigkeit direkt nach Beendigung der Lehre oder der Meisterausbildung.
Zum Zeitpunkt der Gründung hat mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer bereits Mitarbeiter beschäftigt, davon jeder Vierte bereits drei bis fünf. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich in diesen Betrieben in den vergangenen Jahren (2003 bis 2007) insgesamt verdoppelt. Zwölf Prozent der Unternehmen in der Gründungs- und Aufbauphase bilden aus, jeder vierte Betrieb plant zukünftig die Ausbildung von Jugendlichen.
Der überwiegende Teil (80 Prozent) der befragten Unternehmen hat in Vorbereitung der Existenzgründung Beratungsleistungen in Anspruch genommen, mehr als die Hälfte nutzte die Betriebsberatung der Handwerkskammer zu Leipzig. Diese Gründer vergaben Bestnoten für die Beratung, 90 Prozent waren sehr zufrieden oder zufrieden. Die Betriebsberatung der Handwerkskammer zu Leipzig nutzen jährlich mehr als 1.500 Gründer und Unternehmer. Mehr als zwei Drittel der an der Befragung beteiligten Unternehmer haben im Rahmen ihrer Existenzgründung öffentliche Fördermittel in Anspruch genommen.
