Tony Schwalb / Zimmerermeister
Wieso sind Sie Zimmerer geworden?
Man könnte sagen, dass meine Berufswahl Schicksal war, denn schon in der Kindheit wusste ich genau, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte. Ich wollte Dinge entstehen lassen und praktisch tätig sein. Mit der Zeit habe ich mich dann in den Werkstoff Holz verliebt. Der tolle Geruch, die ursprüngliche Haptik und die endlosen Möglichkeiten haben mich schließlich zum Zimmererberuf geführt. Und jetzt bin ich einer der glücklichen Menschen, die stolz von sich behaupten können, im Beruf auch ihre Berufung gefunden zu haben. Ein schöneres Handwerk als das des Zimmerers kann ich mir nicht vorstellen.
Was ist das Schönste an Ihrem Beruf und was gefällt Ihnen nicht?
Dass ich jeden Tag ein Ergebnis vor Augen habe, ist einfach fantastisch. Außerdem ist jeder Auftrag eine einzigartige Herausforderung und kein Dachstuhl wie der andere. Man lernt ständig neue Leute kennen und kann die eigene Kreativität bei Sanierung oder Neubau einfließen lassen. Natürlich läuft auch in diesem Traumjob nicht alles reibungslos, und es gibt auch diese Tage mit kriechender Kälte, die etwas nerven. Aber das tolle Gefühl, gemeinsam mit anderen Gewerken etwas von Dauer geschaffen zu haben, wiegt das locker auf.
Warum haben Sie nach dem Gesellenabschluss noch den Meister gemacht?
Eigentlich war ich als Geselle ziemlich zufrieden und spürte keinen besonderen Drang, den Meister zu machen. Zumindest habe ich mir das lange eingeredet. So genau kann ich das gar nicht mehr sagen. Ist eigentlich auch egal.
Ich bin jedenfalls dankbar, dass mich meine Freundin, die Familie und viele Bekannte zu diesem Schritt ermutigt haben. Es war zwar ein ordentliches Lern- und Leistungspensum zu absolvieren, aber mit familiärer Rückendeckung und solchen tollen Dozenten wie Robby Moosdorf und Thomas Beyer war es gut machbar. Mit dem Abschluss konnte ich jüngst den Grundstein für mein eigenes Unternehmen legen und freue mich, wenn mir Kunden aufgrund des Meistertitels Respekt und Anerkennung entgegenbringen und meiner Expertise vertrauen.
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Was zeichnet für Sie einen guten Meister aus?
Ein guter Meister bewältigt das Zusammenspiel von Handwerkspraxis, Betriebswirtschaft und Personalführung so, dass Betrieb und Kunde profitieren. Dabei stellt er im Zweifel die Qualität über den Profit und nicht umgekehrt. Er nimmt neue Herausforderungen mit Leidenschaft an und hat auch keine Angst davor, einmal Fehler zu machen. Auch sollte er dem Berufsnachwuchs gegenüber eine gewisse Verpflichtung empfinden. Er trägt schließlich eine Mitverantwortung daran, sein Können und den Stolz auf das eigene Schaffen an die nächste Handwerksgeneration weiterzugeben.