
Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2017Tobias Rother / Metallbauermeister
Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Dass ich etwas Handwerkliches erlernen wollte, stand für mich so fest, wie das Amen in der Kirche. Aber so recht konnte ich mich anfangs nicht festlegen. Die Bandbreite ist ja enorm. Vom Anlagenmechaniker bis zum Zimmerer hat jeder Beruf schöne Facetten.
Ich habe mir dann einfach ein paar Stunden Zeit genommen und in Ruhe recherchiert, was verschiedene Berufe so beinhalten. Manchmal hat man zwar schon anhand der Berufsbezeichnung eine Ahnung, aber die berufliche Realität kann gehörig vom ersten Eindruck abweichen. Schlussendlich wollte ich mich dann als Metallbauer versuchen. Treppen, Fenster, riesige Stahlkonstruktionen, Schließanlagen, Lkw-Aufbauten - der Beruf schien abwechslungsreich zu sein. Dennoch bin ich nicht blindlings in die Ausbildung gestolpert, sondern habe erst einmal ein Praktikum gemacht. Dabei habe ich dann endgültig meine Leidenschaft für den Beruf entdeckt.
Warum haben Sie sich nach der Lehre für die Meisterausbildung entschieden und was hat sie gebracht?
Ich wollte mich beruflich weiterentwickeln und da drängt sich die Meisterqualifikation förmlich auf. Eine umfangreiche Ausbildung und der Erwerb zusätzlicher Kompetenzen versprechen eine solide Absicherung und tolle Perspektiven für die berufliche Laufbahn, also habe ich noch einmal die Schulbank gedrückt und bin zufrieden mit der Entscheidung.
Ich habe schon als Lehrling und Geselle festgestellt, dass ich mein Wissen gern weitergebe. Deshalb ist mir vor allem der Input aus Teil IV wichtig. Dort wurde ich für den Umgang mit Azubis sensibilisiert.
Im Teil III gaben mir die Dozenten wertvolle Einblicke in die komplette Firmenorganisation, Buchungsabläufe und rechtliche Rahmenbedingungen. Auch die Lektionen in den fachspezifischen Teilen I und II haben es mir ermöglicht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Ich fühle mich in allen Bereichen fähiger als vorher.
Was zeichnet gute Meister aus?
Wer den Meistertitel sein Eigen nennt, beherrscht sein Handwerk zwar exzellent, muss aber trotzdem immer bereit sein, Neues zu lernen. Als Meister sollte man außerdem nicht nur auf seine fachliche Kompetenz bauen.
Wer wirklich gut sein will, muss sich auch als Führungspersönlichkeit verstehen und Vorbild für Kollegen sein, sprich eine gute Arbeitsmoral an den Tag legen und einen fairen Umgang im Team pflegen. Auch wenn es schwer fällt, muss man Kritik einstecken und Fehler zugeben können. Vor denen ist schließlich auch der Erfahrenste nicht sicher. Das darf man bei allem Stolz auf den Meistertitel nicht vergessen.