Bei Familienunternehmen greift ein Rädchen ins andere. Bild: pixelio.de - Karin Jung
Karin Jung / pixelio.de

Archivbeitrag | Newsletter 2010Studie: Bedeutung von Familienunternehmen

Die Bedeutung der Familienunternehmen für die Volkswirtschaft wird in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt. Es sind vor allem die großen börsennotierten Unternehmen, die im medialen Fokus stehen und die in der öffentlichen Wahrnehmung maßgeblich zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen.

 

Familienunternehmen herrschen in Deutschland vor

 Familienunternehmen sind jedoch der vorherrschende Unternehmenstyp in der deutschen Unternehmenslandschaft und bilden die tragende Säule für Wachstum und Beschäftigung. Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) belegt, dass Familienunternehmen auch in Krisenzeiten dynamische Leistungsträger sind.

Familie lenkt das Unternehmen und die familieninterne Nachfolge ist charakteristisch

 Wie die Studie attestiert sind ist es typisch für Familienunternehmen, dass die Familie an der Geschäftsführung beteiligt ist und aktiv die Geschicke des Unternehmens lenkt. Charakteristisch für Familienunternehmen sei auch, dass diese das Ziel verfolgen, das Unternehmen in der Familie zu halten und innerhalb der Familie an die nachfolgende Generation zu übergeben.

Strategien und Finanzierungsverhalten unterscheidet sich von Nicht-Familienunternehmen

Gerade diese "klassischen" Familienunternehmen unterscheiden sich in ihren Strategien und ihrem Finanzierungsverhalten oft grundlegend von Nicht-Familienunternehmen, insbesondere von den großen Publikumsgesellschaften.

Einige Zahlen der Studie belegen die volkswirtschaftliche Bedeutung von Familienunternehmen:

  • Der Anteil der familienkontrollierten Unternehmen an allen deutschen Unternehmen beträgt 93 Prozent. Auf die eigentümergeführten Familienunternehmen entfallen 91 Prozent und auf die nominellen Familienunternehmen, also Firmen die einen Familiennamen im Unternehmensnamen führen, entfallen immerhin 79 Prozent.
  • Familienunternehmen sind überproportional in der kleinsten Unternehmensgrößenklasse mit weniger als zehn Beschäftigten vertreten. Sie sind überdurchschnittlich oft Einzelunternehmen und häufiger in der Rechtsform der Personengesellschaft.
  • Besonders hohe Anteile an Familienunternehmen weisen das Baugewerbe, das Gastgewerbe und der Handel auf.
  • Der Anteil der Familienunternehmen ist in den neuen Bundesländern relativ hoch.
  • Familienkontrollierte Unternehmen haben einen Anteil von 54 Prozent an der Gesamtbeschäftigung und einen Anteil von 49 Prozent am Gesamtumsatz in Deutschland.

Die vollständige Studie gibt es beim ifm zum Herunterladen.