Gestresster Mann am Schreibtisch. Kateryna / stock.adobe.com
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Strafzinsen für Sparer

Statement des Präsidenten der Handwerkskammer zu Leipzig, Claus Gröhn:

13. Februar 2020 | "Die ersten Sparkassen wollen Geld dafür kassieren, dass sie mit den Ersparnissen ihrer Kunden wirtschaften. Als Alternative bleibt wohl nur, das Geld unmittelbar zu verbrauchen.

Soll so die Binnenkonjunktur am Laufen gehalten werden? Ein Irrweg: Sparen lohnt nicht, private Altersvorsorge ist nicht möglich. Eine Botschaft, die mit Blick auf die demografische Entwicklung ebenso falsch ist, wie unter dem Aspekt des Vertrauens in die Politik.

Für Handwerksunternehmer, die über Jahrzehnte ein kleines Unternehmen geführt haben, kann das bedeuten, am Ende des Arbeitslebens auf Unterstützung des Staates angewiesen zu sein. Das kann und darf nicht gewollt sein.

Gerade in den kleinteiligen Wirtschaftsstrukturen hier in der Region haben die Handwerksunternehmer in den zurückliegenden 30 Jahren für Arbeits- und Ausbildungsplätze gesorgt. Wenn es den Handwerkern gelungen ist, privat für das Alter vorzusorgen, dann machen ihnen die Steuerpolitik, die aktuelle Zinsentwicklung und nun auch noch ein Strafzins einen Strich durch die Rechnung.

Die Handwerksmeisterinnen und -meister haben ein Leben lang Verantwortung übernommen und stehen dann trotzdem 'mit leeren Händen' da. Das darf nicht sein.  Die Menschen haben ein Recht auf ein gerechtes und stabiles Altersvorsorgesystem, das private Vorsorge einschließt und eine Abwertung der Spareinlagen durch ungerechtfertigte Gebühren ausschließt.

Besonders verheerend ist dieses Signal für junge Menschen, die mutig genug sind, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Unseren Bemühungen, Betriebsnachfolger zu finden und junge Meister für eine Perspektive als Unternehmer zu interessieren, wird durch die Strafzinsen nachhaltig geschadet."

Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig

Pressemitteilung vom 13. Februar 2020

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Dr. Andrea Wolter

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