Medieninformation vom 7. Oktober 2025Standortzufriedenheit: Markranstädt punktet mit unternehmerfreundlicher Stadtverwaltung

Die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig haben die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensbefragung zur Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Markranstädt veröffentlicht.

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Gemeinsame Pressemitteilung der Handwerkskammer zu Leipzig, der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig und der Stadt Leipzig

7. Oktober 2025 | Die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig haben die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensbefragung zur Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Markranstädt veröffentlicht. Die Resultate wurden Bürgermeisterin Nadine Stitterich im Markranstädter Rathaus durch Christian Likos, Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Recht der Handwerkskammer zu Leipzig, und Dr. Gert Ziener, Geschäftsführer Grundsatzfragen der IHK zu Leipzig, präsentiert. Die Erhebung, die zum vierten Mal nach 2009, 2014 und 2019 durchgeführt wurde, zeigt ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Stadt – mit klaren Stärken, aber auch Handlungsbedarf.
  

Gesamtbewertung für Markranstädt leicht verschlechtert

Die allgemeine Bewertung des Wirtschaftsstandortes Markranstädt fällt mit der Durchschnittsnote »befriedigend« (2,6) schlechter aus als 2019 (2,2). Hier müssen die schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden. So waren beispielsweise die Gaspreise ein genannter Faktor, bei dem eine deutliche Verschlechterung sichtbar wurde. Weitere Faktoren, die schlechter als 2019 bewertet wurden, sind die »Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs«, die »Gebühren für Wasser/Abwasser«, die »Abfallgebühren«, die »Höhe der Gewerbesteuer« sowie die »Strompreise«.

Am zufriedensten sind die Markranstädter Unternehmen – wie vor fünf Jahren -- mit dem Faktor »Versorgungssicherheit bei Strom«. Weiter wurden die Faktoren »Umweltqualität«, »Freizeit-, Kultur- und Sportmöglichkeiten, »Image der Stadt«, »Angebote zur Kinderbetreuung« und »Kontakte zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen« positiv bewertet. Bei den Standortfaktoren mit der geringsten Zufriedenheit tauchen gegenüber 2019 allesamt neue Faktoren auf. Entweder handelt es sich um Faktoren, die erstmals in der Befragung aufgenommen wurden, wie die »Ladeinfrastruktur für E-Mobilität« und die »Integrationsangebote für ausländische Arbeitnehmer« oder um Standortfaktoren, die starke Zufriedenheitseinbußen hinnehmen mussten.
 

Engagierte Stadtverwaltung als wichtige Standortstärke

Unter besonderer Berücksichtigung der Unternehmensrelevanz lassen sich aktuelle Standortstärken und -schwächen klar erkennen. Zu den Standortstärken gehören die »Service- und Beratungsqualität der Stadtverwaltung« sowie »ihre Einstellung gegenüber Unternehmen«. Auch die »Verfügbarkeit von Parkplätzen/Anlieferzonen«, die »Allgemeine Sicherheit und Ordnung« sowie die »Versorgungssicherheit bei Strom« können aktuell zu den Standortstärken der Stadt Markranstädt gezählt werden. Alle Faktoren glänzen wiederum mit hohen Zufriedenheitsbewertungen.
 

Breitbandanbindung und Verkehr: hohe Relevanz, gemeinsamer Handlungsbedarf

Bei mehreren Standortfaktoren sind vergleichsweise große Diskrepanzen zwischen den jeweiligen Zufriedenheits- und Relevanz-Indizes auszumachen. Am größten sind diese bei den Faktoren »Breitbandanbindung/High-Speed-Internet« und »Innerstädtischer Verkehr/Verkehrsfluss«. Bereits vor fünf Jahren war die Diskrepanz beim Standortfaktor »Breitbandanbindung/High-Speed-Internet« am größten. Weitere Verbesserungen für eine leistungsstarke Internetverbindung sind somit dringend notwendig. Vergrößert hat sich gegenüber 2019 auch die Diskrepanz bei den »Angeboten des ÖPNV«. Hier gilt es für beide Seiten - Wirtschaft und Stadtverwaltung - im Gespräch zu bleiben.
 

Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ist essenziell

»Die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Deutschland werfen weite Schatten, die auch vor unserer Region nicht Halt machen. Im Zuge allgemeiner Unzufriedenheit, werden oft auch lokale Standortfaktoren negativer bewertet als in konjunkturell stärkeren Zeiten.« sagte Dr. Gert Ziener am Rande des Termins. »Mit Blick auf die Verwendung der Gelder aus dem »Sondervermögen Infrastruktur«, das ab nächstem Jahr vom Bund zu erwarten ist, müssen die Kommunen zwingend strategische Projekte mit echtem Wertschöpfungscharakter in den Blick nehmen.«, so Ziener weiter.

Christian Likos ergänzte: »Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Markranstädt vor allem mit seiner unternehmerfreundlichen Stadtverwaltung punkten kann und so die Voraussetzungen erfüllt, um ein attraktives Umfeld für die Wirtschaft zu bieten. Zur Verbesserung der Standortfaktoren empfiehlt es sich, sich mit der lokalen Wirtschaft an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nachhaltige Lösungskonzepte zu erarbeiten, um so den Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Die Wirtschaftskammern stehen bereit, diesen Prozess konstruktiv zu unterstützen.«

Nadine Stitterich ergänzte: »Die aktuelle Bewertung unseres Wirtschaftsstandorts Markranstädt zeigt, dass wir auf einem soliden Fundament stehen, auch wenn sich die Durchschnittsnote von 2,2 auf 2,6 leicht verschlechtert hat. Besonders freut uns das Lob für die engagierte Arbeit unserer Stadtverwaltung. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich unser Einsatz und die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort lohnen. Die allgemein schwieriger gewordenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Deutschland gehen natürlich auch an uns nicht spurlos vorbei. Umso wichtiger ist es, dass Bund und Land die Kommunen weiterhin tatkräftig unterstützen. Mit dem laufenden Breitbandausbau und unserem Partner EnviaTel schaffen wir die Basis für weiteres Wachstum, hiervon wird auch die Wirtschaft direkt profitieren. Gleichzeitig müssen wir beim Thema ÖPNV besser werden. Hier bleiben wir mit den zuständigen Aufgabenträgern für Bus und Bahn im intensiven Austausch, um nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen zu finden.«


 

Zur Methodik

Der Datenerhebung zur Standortzufriedenheit lag ein Fragebogen mit 47 ausgewählten Standortfaktoren zugrunde. Dieser wurde an über 9.000 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer beziehungsweise Handwerkskammer in insgesamt 13 Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern in der Region Leipzig versandt. Neben der Bewertung jedes einzelnen Standortfaktors hinsichtlich Relevanz und Zufriedenheit sollten die Unternehmen auch Ihre Standortgemeinde als Wirtschaftsstandort insgesamt benoten. Der Befragung fand im Zeitraum November 2024 bis Januar 2025 statt.



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Marco Kitzing

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