Medieninformation vom 9. Oktober 2025Standortzufriedenheit: Eilenburg überzeugt mit gutem Image und attraktivem Lebensumfeld
Die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig haben die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensbefragung zur Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Eilenburg veröffentlicht.

Gemeinsame Pressemitteilung der Handwerkskammer zu Leipzig, der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig und der Stadt Leipzig
9. Oktober 2025 | Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer zu Leipzig haben die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensbefragung zur Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Eilenburg veröffentlicht. Die Resultate wurden Oberbürgermeister Ralf Scheler am heutigen Donnerstag im Eilenburger Rathaus durch Dr. Gert Ziener, Geschäftsführer Grundsatzfragen der IHK zu Leipzig, und Christian Likos, Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Recht der Handwerkskammer zu Leipzig, präsentiert. Die Erhebung, die zum vierten Mal nach 2009, 2014 und 2019 durchgeführt wurde, zeigt ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Stadt – mit klaren Stärken, aber auch Handlungsbedarf.
Gesamtbewertung für Eilenburg bleibt stabil
Die allgemeine Bewertung des Wirtschaftsstandortes Eilenburg fällt mit der Durchschnittsnote »befriedigend« (2,8) nur geringfügig schlechter aus als 2019 (2,6). Damit bleibt die Bewertung stabil, was angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre durchaus positiv zu bewerten ist. Immerhin bewerten 44 Prozent der Betriebe den Standort Eilenburg mit «gut« bis «sehr gut«. Der Blick auf die einzelnen Standortfaktoren lässt hingegen in den meisten Fällen schlechtere Zufriedenheitsbewertungen erkennen als 2019. Dazu dürfte insbesondere die allgemeine Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen maßgeblich beigetragen haben.
Am zufriedensten sind die Eilenburger Unternehmen mit den Faktoren »Freizeit-, Kultur- und Sportmöglichkeiten«, »Versorgungssicherheit mit Strom« und »Fernwärmeversorgung«. Im Gegensatz dazu fällt die Zufriedenheit mit den Standortfaktoren »Ladeinfrastruktur für E-Mobilität«, »Gaspreise« und »Höhe der Büro- und Gewerbemieten« am geringsten aus.
Hohe Lebensqualität als wichtige Standortstärke
Unter besonderer Berücksichtigung der Unternehmensrelevanz lassen sich aktuelle Standortstärken und -schwächen klar erkennen. Zu den Standortstärken gehören die »Überregionale Verkehrsanbindung«, das »Image der Stadt« sowie die »Allgemeine Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit« und die »Gesundheitsversorgung«. Alle Faktoren können wiederum mit hohen Zufriedenheitsbewertungen glänzen. Zu den Stärken zählen ebenfalls die »Einstellung der Stadtverwaltung gegenüber Unternehmen« und die »Versorgungssicherheit bei Strom«.
Breitbandanbindung und Mobilfunk: hohe Relevanz, Handlungsbedarf bleibt
Besonders hervorzuheben ist die hohe Relevanz der digitalen Infrastruktur: Breitbandanbindung und Mobilfunknetz wurden von rund 72 (Breitbandanbindung) beziehungsweise 81 Prozent (Mobilfunk) der Unternehmen als geschäftsrelevant eingestuft. Bei der Breitbandanbindung ist dabei jedoch die größte Diskrepanz zwischen Relevanz und Zufriedenheit unter allen befragten Standortfaktoren festzustellen. Aus Sicht der Unternehmen besteht somit dringender Handlungsbedarf, um den Anforderungen in der digitalen Arbeitswelt gerecht zu werden. Des Weiteren erweist sich die Höhe der Büro- und Gewerbemieten als großes Problem für die hiesigen Unternehmen. Ebenso werden die Strompreise, die Höhe der Gewerbesteuer und der innerstädtische Verkehr von einer Mehrheit der Unternehmen kritisch gesehen. Auch der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Thema, insbesondere bei qualifizierten Arbeitskräften und Meistern.
Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ist essenziell
»Die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Deutschland werfen weite Schatten, die auch vor unserer Region nicht Halt machen. Im Zuge allgemeiner Unzufriedenheit, werden oft auch lokale Standortfaktoren negativer bewertet als in konjunkturell stärkeren Zeiten«, sagte Gert Ziener am Rande des Termins. »Mit Blick auf die Verwendung der Gelder aus dem »Sondervermögen Infrastruktur«, das ab nächstem Jahr vom Bund zu erwarten ist, müssen die Kommunen zwingend strategische Projekte mit echtem Wertschöpfungscharakter in den Blick nehmen«, so Ziener weiter. Christian Likos ergänzte: »Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Eilenburg vor allem mit einem attraktiven Lebensumfeld punkten kann und so die Voraussetzungen erfüllt, um Fachkräften mitsamt ihren Familien ein gutes Umfeld zu bieten. Zur Verbesserung der negativ bewerteten Standortfaktoren rufen wir die Landes- und Kommunalpolitik dringend dazu auf, sich mit der lokalen Wirtschaft an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nachhaltige Lösungskonzepte zu erarbeiten. Die Wirtschaftskammern stehen bereit, diesen Prozess konstruktiv zu unterstützen.«
Ralf Scheler betonte: »Sehr positiv bedeutsam nach meiner Einschätzung ist: Die Unternehmen unseres Einzugsbereiches geben eine Bewertung ihrer Standortzufriedenheit ab, welche eine klare unternehmerische Robustheit im Umgang mit Krisensituationen erkennen lässt! Im Grunde besteht seit 2020 bis dato eine ständige Alarmsituation in allen Fragen der verantwortungsbewussten Lösung unternehmerischen Handelns. Die Unternehmen erfüllen eine wichtige Funktion der Verfügbarkeit notwendiger Produkte und Dienstleistungen, sie sind damit, auch für die Arbeitnehmer und deren Familien, der Anker in mehr als schwierigen und vor allem gefährlichen gesellschaftlichen Zeiten. Dafür bin ich mit meinen Mitarbeitern gemeinsam zu Dank verpflichtet. Künftiger Anspruch ist, das Niveau der entscheidenden Faktoren für die Standortzufriedenheit zu verbessern, um die Attraktivität für weitere Ansiedlungen und Zuzügler zu steigern.«