Sebastian Sickert / Installateur- und Heizungsbauermeister

Vom Sohn zum Lehrling und zum Meister ...

Mit dem Meisterbrief hat das Firmenglück bei der Haustechnik Sickert GmbH in Dreiheide (Region Torgau) Einzug gehalten. Sebastian, Sohn des Firmenchefs Uwe Sickert, bestand im Februar 2018 die Prüfung zum Installateur- und Heizungsbauermeister vor der Handwerkskammer.

Damit ist die Zukunft der mittelständischen Firma gesichert. So mancher Chef dürfte Sickert senior beneiden, denn schließlich müssen hierzulande regelmäßig Handwerksfirmen schließen, wenn der "Boss" in Pension geht, weil es keinen Nachfolger gibt.


Das Quäntchen Glück gehört dazu

Der 33-jährige Sebastian hat die Prüfungen in den Bereichen Fachpraxis, Fachtheorie, Betriebswirtschaft und Recht sowie Berufs- und Arbeitspädagogik auf Anhieb bestanden, was bei den hohen Ansprüchen der Meisterprüfung keineswegs selbstverständlich ist. Immer wieder scheitern Berufskollegen von Sickert junior im ersten Anlauf – manchmal mehr als knapp.

"Ich habe mich zusammengerissen während der Meisterschule, um meinerseits alles zu tun, damit ich die Prüfungen möglichst auf Anhieb schaffe", sagt er. Ein Quäntchen Glück gehöre jedoch auch bei der besten Vorbereitung noch dazu.
 

Für den Chefsessel wachsen

 
Nach dem erfolgreichen Meisterkurs wird Sebastian jedoch nicht sofort auf dem Chefsessel Platz nehmen. Er möchte in die Rolle als Unternehmer hineinwachsen. Vater Uwe ist erst 54 Jahre alt, sodass er noch einige Jährchen das Zepter im Betrieb schwingen wird. "Ich werde auf alle Fälle unter der Regie meines Vaters in unserem Haustechnik-Betrieb weiterarbeiten, bis ich irgendwann die Firma übernehme", spricht der Junior Klartext.

Den fachlichen Input für die Prüfungen hat sich der Jungmeister während seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr angeeignet. "Ich habe zwölf Jahre gedient und die Chance genutzt, das Lehrgangspensum während meines Dienstes als Zeitsoldat bei der Bundeswehr voll durchzuziehen. Nur die Prüfungen musste ich bei der Handwerkskammer zu Leipzig ablegen, was mir ganz gut gelungen ist", erzählt er bescheiden.

Dass der Vater ihn zu diesem Berufsweg gedrängt hat, denkt Sebastian nicht. "Ich bin in den Job eher reingerutscht, habe dann immer mehr Gefallen an der Arbeit gefunden. Manchmal beschäftige ich mich sogar an den Wochenenden mit betrieblichen Dingen. Das ist aber kein Stress, denn es macht mir Spaß, die fachlichen Probleme zu lösen."

Auch mit einem weiteren Meister im Unternehmen wird sich zunächst nicht viel ändern in der Firma. Schwerpunktmäßig wird sich das Leistungsportfolio weiter auf die Gebiete Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation konzentrieren. "Wir versuchen dabei mit unseren Baustellen innerhalb eines Umkreises von 100 Kilometern zu bleiben", erklärt Sebastian einen Teil der Firmenstrategie. Vater und Sohn erledigen dabei mit einem weiteren Angestellten alle anstehenden Arbeiten.
 

Sickert senior: "Ich bin stolz, dass er die Meisterschule souverän gemeistert hat."

 
"Wir würden gern noch Leute einstellen. Aber es fehlen auf dem Arbeitsmarkt einfach die Fachkräfte", meint der Junior. Sickert senior freut sich indes über die Leistungen seines Sohnes. "Ich bin stolz, dass er die Meisterschule souverän gemeistert hat. Aber eine Überraschung ist es nicht. Er war schon in der Schule und während seiner Lehre stets wissbegierig und fleißig."
 

Planungssicherheit Dank Meisterbrief

 
Zugleich ist der Firmenchef sehr erleichtert, dass Filius Sebastian das Unternehmen mit dem Meisterbrief in der Tasche fortführen kann, wenn er in einigen Jahren in den Ruhestand geht.

Und weil ein guter Meister immer auch die Bedürfnisse des Kunden sieht, freut er sich auch für seinen Kundenstamm, der damit Planungssicherheit gewinnt und weiter auf die Haustechnik Sickert GmbH als Partner setzen kann.

Norbert Töpfer

 

Meisterinnen und Meister 2018: Sebastian Sickert
Norbert Töpfer