Sascha Welsch / Maler- und Lackierermeister

Sascha Welsch / Maler- und Lackierermeister
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Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?

Da spielt sicher die frühkindliche Prägung eine Rolle. Maler war für mich nämlich schon als Kind einfach DER Wunschberuf. Erstens hat mein Vater das Interesse geweckt, der ebenfalls in diesem Gewerk tätig und mein Vorbild war. Zweitens fand ich schon ziemlich früh Gefallen an schönem Design, fließenden Formen und ansprechenden Farben. Das hat mich später in meinem Berufswunsch weiter bestärkt. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Berufs mit unzähligen Farbkombinationen waren beeindruckend. Mit einer gut gewählten Farbnuance konnte man einem Gebäude oder Raum eine individuelle Note geben oder eine komplette Veränderung bewirken. Das wollte ich auch können. Also habe ich nicht lange gezögert, als es auf das Ende der Schulzeit zuging und mich um eine Malerlehre bemüht.

Und warum haben Sie nach dem Gesellenabschluss noch den Meistertitel gemacht?

Der Gedanke, bis zum Ruhestand als angestellter Geselle hauptsächlich vorgegebene Aufgaben abzuarbeiten, war nicht sonderlich verlockend für mich. Ich wollte mehr selbst entscheiden können, Kunden beraten und mehr Einfluss auf die Arbeitsergebnisse haben. In meinem alten Betrieb habe ich mittelfristig aber kaum Aufstiegschancen gesehen. Also habe ich mich irgendwann entschlossen, das Heft des Handelns als Selbstständiger in die Hand zu nehmen, damit bei mir kein beruflicher Stillstand eintritt.

Was hat Ihnen die Meisterschule gebracht?

Durch die Fortbildung kann ich auf ein größeres
Repertoire an praktischen Kenntnissen und theoretischem Hintergrundwissen zurückgreifen. Im betriebswirtschaftlichen Teil war der Erkenntniszuwachs aber sicher am wichtigsten für mich.

Insgesamt war die Qualifizierung eine große Herausforderung. Wir waren zwar eine tolle Klasse und haben uns gegenseitig unterstützt, aber angesichts des ganzen Inputs kamen mir manchmal auch Zweifel, ob alles zu schaffen ist und die Gründung einer Firma nicht ein zu großes Risiko darstellt. Jetzt bin ich dafür umso stolzer, dass ich die Anstrengungen in Kauf genommen und den Schritt gewagt habe.

Was zeichnet für Sie einen guten Meister beziehungsweise eine gute Meisterin aus?

Durch ihr Fachwissen und ihre starke Kundenorientierung sind sie Garanten für Qualität und Ansehen des Handwerks. Sie müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass sie zwar zur Elite des Wirtschaftsbereichs gehören, dass es aber stets jemanden gibt, der besser ist. Das ist für sie Ansporn, sich weiter zu verbessern.
 

 
"Ich wollte mehr selbst entscheiden können, Kunden beraten und mehr Einfluss auf die
Ergebnisse der Arbeit haben."
 

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Ich habe gerade erst meinen Betrieb gegründet und befinde mich in der kritischen Anfangsphase. In zehn Jahren kann ich hoffentlich sagen, dass mein Unternehmen und ich gemeinsam gewachsen sind und uns gut entwickelt haben.