Ressourceneffizienz ohne zusätzliche Bürokratielasten fördern!
Statement von Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, zum Entwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes
12. Februar 2020 | "Das Handwerk steht wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich für verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften. Deshalb befürworte ich grundsätzlich das Ansinnen der Bundesregierung, den effizienten Einsatz von Ressourcen und das Rohstoffrecycling zu fördern. Weil von den durch die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu erwartenden Verschärfungen - beispielsweise bei den Getrennthaltungspflichten für Abfallerzeuger sowie bei den Anforderungen an die Sammlung und Entsorgung von Abfällen – auch unsere Betriebe betroffen sein werden, müssen die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen ausreichend berücksichtigt werden.
Bei der Umsetzung der EU-Vorgaben (EU-Abfallrahmenrichtlinie und -Einwegkunststoffrichtlinie), welche durch die Novellierung erfolgen soll, muss der Gesetzgeber vor allem auf die Anwendung freiwilliger und marktwirtschaftlicher Instrumente setzen. Unter anderem könnte der Bund für besondere Marktanreize bei der Nutzung von Recycling-Baustoffen sorgen und damit eine Lenkungswirkung bei Nachfrage, Planung und Produktion erzeugen.
Darüber hinaus dürfen den Unternehmen keinesfalls höhere Bürokratiebelastungen durch Neuregelungen bei der Produktverantwortung entstehen. Die Unternehmerinnen und Unternehmen werden bereits jetzt in einem kaum erträglichen Ausmaß durch bürokratische Vorgaben und Pflichten belastet. Vor allem der Dokumentationsaufwand ärgert viele Betriebsinhaber, denen die Politik hierzulande seit Jahren eigentlich eine Entbürokratisierung in Aussicht stellt."
Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig
Energetisches Bauen, gesunde Ernährung, klimaschonende Mobilität sind ureigene Arbeitsfelder des Handwerks. Genauso wie die Themen Instandsetzung, Reparatur, Sanierung, Modernisierung, Recycling sind sie Ausdruck nachhaltigen Wirtschaftens. Wie die Handwerksunternehmen der Region diese Strategien in ihrer täglichen Arbeit umsetzen, davon können sich die Besucher der "mitteldeutschen handwerksmesse" vom 15. bis 23. Februar überzeugen.