Positive Konjunkturzahlen für das Frühjahr
Optimistische Stimmung im regionalen Handwerk
8. Juni 2007 | Die Stimmung im Leipziger Handwerk ist so optimistisch wie letztmalig im Frühjahr 1995. Auch die harten Konjunkturparameter, wie Auftragsbestände, Betriebsauslastung und Umsätze, folgen dem Trend. Der Geschäftsklimaindex liegt jetzt bei 85 Prozent und stieg damit seit Frühjahr 2006 um 15 Prozentpunkte. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage Handwerkskammer zu Leipzig, an der sich rund 470 der 12.375 Handwerksbetriebe aus dem Regierungsbezirk Leipzig beteiligten.
"Der Funken des konjunkturellen Aufschwungs ist endlich auch auf das Handwerk übergesprungen. Die Konjunktur wird nicht mehr allein nur durch den Export getragen. Auch der private Konsum ist, trotz der Mehrwertsteuererhöhung zu beginn dieses Jahres, angesprungen. Es wird nun darauf ankommen, durch konsequente Fortführung der begonnenen Reformen, den Wachstumskurs beizubehalten", bilanziert Joachim Dirschka, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig.
In diesem Frühjahr schätzten 38 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut ein, nur noch 15 Prozent dagegen als schlecht. Vor einem Jahr bewerteten 18 Prozent ihre Lage gut, 34 Prozent schlecht.
Das Bauhaupt- und das Ausbaugewerbe ist nach vielen Jahren des Abwärtstrends wieder eine Stütze der Konjunktur. Der Steuerbonus auf handwerkliche Dienstleistungen und das Programm zur ökologischen Gebäudesanierung trugen zu dieser Entwicklung bei. Die Erwartungen für das Sommerhalbjahr fallen ebenfalls positiv aus. 42 Prozent der Betriebe des Bauhaupt- und 46 Prozent des Ausbaugewerbes erwarten eine weitere Verbesserung, dagegen nur je 13 Prozent eine Verschlechterung, ihrer Geschäftslage.
Auch in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (Zulieferer und Gebäudereiniger) ist die Lageeinschätzung optimistisch. 31 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre Geschäftslage als gut an, 13 Prozent sind unzufrieden (33 Prozent waren es im vergangenen Jahr). Auch die meisten Nahrungsmittelhandwerker schätzen ihre Geschäftslage positiv ein. Nur jeder siebte Betrieb bewertet sie als schlecht.
In den Gesundheitshandwerken hat sich die Einschätzung gegenüber dem Vorjahr grundlegend gewandelt. 41 Prozent der Betriebe beurteilen ihre Lage in der aktuellen Befragung mit gut, 18 Prozent mit schlecht. Im Vorjahr schätzten 44 Prozent ihre Lage als schlecht ein und nur zwölf Prozent als gut.
Optimismus prägt auch den Blick der Unternehmen auf das zweite Halbjahr. 38 Prozent der befragten Betriebe geht von einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäftslage aus, nur 15 Prozent von einer Verschlechterung. Die konjunkturelle Erholung und die positiven Erwartungen führen zu einem leichten Zuwachs der Beschäftigten. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl (einschließlich der Betriebsinhaber) stieg von 6,9 im Herbst 2006 auf aktuell 7,5.
Die durchschnittliche Auftragsreichweite ist deutlich gestiegen und beträgt jetzt 6,7 Wochen (5,2 Wochen im Frühjahr 2006). Noch zu kurz war die Erholungsphase für die Unternehmen, um nachhaltig Eigenkapital aufzubauen und Investitionen zu tätigen. Nur 13 Prozent der Betriebe hat im letzten Halbjahr investiert.
