Archivbeitrag | Newsletter 2014Online-Petition soll Haftungsfalle im Gewährleistungsrecht beseitigen

Wenn Fachbetriebe derzeit das zur Erledigung eines Auftrags notwendige Material (zum Beispiel Ersatzteile, Wandfarbe, Bodenfliesen) bei einem Händler kaufen und es beim Verbraucher einbauen, begeben sich in eine regelrechte Haftungsfalle.

Handwerker bleiben auf den Aus- und Wiedereinbaukosten fehlerhafter Produkte sitzen

Stellt sich nach Einbau des Materials heraus, dass dieses mangelhaft war, hat der Handwerker im Zuge der Nacherfüllungspflicht das Material auf eigene Kosten auszubauen, neues Material zu besorgen und dieses erneut einzubauen. Dies folgt aus den gesetzlichen Gewährleistungspflichten des Werkvertrags. Es gibt kaum eine Möglichkeit, Händler, Hersteller oder sonstigen Zulieferer in die Pflicht zu nehmen.

Im Ergebnis bleiben Handwerker auf den Kosten für den Ausbau und Einbau sitzen, obwohl sie für den Mangel nicht verantwortlich ist. Ein unhaltbarer Zustand auf den die Handwerksorganisationen vehement hingewiesen haben.

"Mit einer Stimme": Haftungsrisiko per Petition auf die politische Agenda heben

Das handwerkerfeindliche Haftungsrisiko soll nun erneut auf die politische Agenda gehoben werden. Dazu haben verschiedene Innenausbau-Verbände die Initiative "Mit einer Stimme" gestartet. Ziel ist es, eine Online-Petition ins Leben zu rufen, die eine Behandlung des Themas durch den Bundestag zur Folge hat. Dafür sind mindestens 50.000 Stimmen notwendig. Bei fünf Millionen Handwerkern in der Bundesrepublik eigentlich ein gut erreichbares Ziel.

Auf der Website www.miteinerstimme.org kann man sich namentlich oder auch anonym als Unterstützer der Aktion registrieren. Dann erhält man fortlaufend Informationen zur Sachlage und zum Stand der Online-Petition.

Alle Handwerker, deren Familien und Freunde sind aufgefordert, die Initiative zu unterstützen und sich für die Beteiligung anzumelden. Offizieller Start der Online-Petition ist im Frühjahr 2015.