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Mehr Für als Wider

Liberalisierte Ladenöffnungszeiten: Das Handwerk zeigt sich aufgeschlossen

18. Juni 1999 | Flexibilität ist eine Handwerkertugend: Maßstab vor allem ist der Wunsch des Kunden. Das gilt auch für die Öffnungszeiten von Laden oder Werkstatt. Sie orientieren sich immer mehr am Verbraucherverhalten. Wer erst nach eigenem Dienstschluss Zeit findet, kann sein Auto auch spät abends noch zum Service bringen.

Wird eine individuelle Beratung gewünscht, stehen die Meister dem Kunden nach Absprache auch zu Terminen außerhalb der Öffnungszeit zur Verfügung. Handwerkliche Fleischereien oder Bäckereien bedienen in ihren Filialen in großen Einkaufszentren ihre Kunden bereits bis 20 Uhr. Und durchaus nicht jeder Meister möchte den Verkauf der frischen Sonntagsbrötchen auch weiterhin den Tankstellen überlassen. So hat die in Sachsen jüngst begonnene Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten auch im Handwerk neuerliche Diskussionen ausgelöst.

Eine völlige Freigabe nach eigenem Unternehmerentscheid fordern mit Nachdruck die einen. Eine Benachteiligung vieler Handwerksbetriebe durch die nunmehr gültige "Fremdenverkehrsregelung" befürchten die anderen. "Die neue Regelung zur Lockerung der Ladenöffnungszeiten für die Leipziger City und ausgewählte Naherholungsgebiete finden wir nicht korrekt", so Marion Deim, Goldschmiedemeisterin in der Leipziger Jahnallee. "Damit besteht jetzt die Gefahr, dass die Kaufkraft aus den Stadtteilen, in denen die Geschäfte sonntags nicht öffnen dürfen, in die Innenstadt abfließt. Besser wäre, wenn die Öffnungszeiten völlig freigegeben werden und jeder selbst entscheidet, zu welcher Zeit sein Geschäft den Kunden offensteht."

Über bereits seit Jahren praktizierte kundenfreundliche Regelungen berichtet Töpfermeisterin Gundula Müller aus Kohren-Sahlis: "Wir haben schon lange eine mit dem Landratsamt Leipziger Land und dem Fremdenverkehrsverband Kohrener Land ausgehandelte Sonderregelung. An ausgewählten Sonntagen mit hohem Besucherandrang in unserer Stadt kommen viele Kunden, um am Wochenende in Ruhe in unserem Laden zu stöbern und Keramik einzukaufen. Sachsens Wirtschaftsminister Dr. Kajo Schommer hat ganz einfach recht, wenn er für eine weitere Lockerung der Öffnungszeiten eintritt."

Für eine dann allerdings geregelte Vereinheitlichung der erweiterten Öffnungszeiten, die dem Kunden eine gewisse Verläßlichkeit garantiert, plädiert Thomas Opitz, Fleischermeister aus Leipzig. "Unregelmäßig oder sporadisch die Öffnungszeiten zu ändern, bringt aus meiner Sicht nicht viel. " Sinn machten - so der Meister aus eigener Erfahrung - lange Verkaufszeiten in der Gemeinschaft - beispielsweise in einem Einkaufs-Center.

In vielen Innungen des Kammerbezirks Leipzig derzeit diskutiert wird das Für und Wider erweiterter Öffnungszeiten aus gewerkespezifischer Sicht. So steht diese Problematik auch auf der Tagesordnung der Innungsversammlung der Raumausstatter Ende des Monats.

Selbstverständlich wird hier wie auch anderswo dabei auch die Zweckmäßigkeit und Erfordernis einer erweiterten Ladenöffnung bedacht. Konditormeister Roland Pfützner, Leipzig-Lindenau hierzu: "Sonntagnachmittag ist bei uns zur Kaffeezeit von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Das wurde von den Kunden sehr gut angenommen. Für eine Ausweitung dieser Zeiten sehen wir keinen Bedarf: Kunden kaufen Kuchen nicht am späten Abend." Auch liegen Erfahrungen in einigen Gewerken vor, die besagen: Die Kosten würden steigen - der Umsatz nicht. Sofern tatsächlicher Bedarf besteht, wird auch hier über kundenfreundliche Regelungen nachgedacht werden müssen.

Keineswegs neu ist die ganze Debatte Tischlermeister Harald Kiesling aus Sermuth im Muldentalkreis (damit stellvertretend für seine Handwerkskollegen in mehr ländlich geprägten Gebieten im Kammerbezirk): "Genau genommen haben wir als Zweimannbetrieb überhaupt keinen geregelten Feierabend. Wenn die Kunden beispielsweise aus der Landwirtschaft einen Wunsch haben, dann erwarten sie, daß wir ansprechbar sind - durchaus auch abends oder am Wochenende."

Pressemitteilung vom 18. Juni 1999

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