Lisa Rühl / Friseurmeisterin

Wieso sind Sie Friseurin geworden?

Eigentlich hat das Fernsehen den Stein ins Rollen gebracht. Im Detail kann ich mich nicht daran erinnern, aber ich weiß noch, dass ich als Kind einmal vor dem Fernseher saß, als über eine Friseurmeisterschaft berichtet wurde. Ich fand es absolut toll, was dort gezeigt wurde. Dieser Wow-Effekt hallte lange nach. Als dann irgendwann das Ende der Schulzeit näher rückte, war mir außerdem klar, dass ich keinesfalls jeden Tag im Büro sitzen möchte. Ich habe mir gedacht: „Du bist ein kreativer, kommunikativer Typ und liebst den Umgang mit Menschen – da ist der Friseurberuf doch ideal.“ Also habe ich mich auf die Suche
nach einem Ausbildungssalon gemacht und das Abenteuer ging los. An die weitere Zukunft oder gar den Meistertitel habe ich damals aber noch keinerlei Gedanken verschwendet.

Warum haben Sie sich schließlich doch noch für die Meisterausbildung entschieden?

Ich liebe meinen Beruf und es erfüllt mich immer aufs Neue, wenn ich Kunden glücklich machen kann. Beispielsweise gehe ich zufrieden in den Feierabend, wenn es mir gelungen ist, die verborgene Schönheit einer „grauen Maus“ hervorzuzaubern und so ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Aber ich habe auch den Ansporn, stets besser zu werden und will meine Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpfen – vielleicht irgendwann mit dem Schritt in die Selbstständigkeit. Dafür ist „der Meister“ die Basisqualifikation, an der kein Weg vorbeiführt. Wenn es soweit ist, will ich keinen Schiffbruch erleiden und bin deshalb vor allem für das betriebswirtschaftliche Wissen dankbar.

Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums besonders danken?

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Natürlich haben mich meine Eltern toll unterstützt und mein Freund hat mir immer den Rückhalt gegeben, den ich brauchte. Aber auch meinen Modellen möchte ich danken, dass sie sich für manches experimentelle Projekt zur Verfügung gestellt haben. Last but not least geht ein riesiges Dankeschön an Kathleen Rostock Hair Fashion in Delitzsch. Von dort gab es nicht nur fachlichen und moralischen Beistand, wenn es während der Meisterausbildung mal stressig wurde, sondern mir wurden auch viele Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt. Mit so viel Rückenwind habe ich die Herausforderung im wahrsten Sinne des Wortes gemeistert.
 

 
"Ich habe den Ansporn, stets besser zu werden und will meine Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpfen."
 

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Mein Traum wäre ein eigener, gut laufender Salon, der nicht nur Friseur-, sondern auch Kosmetik und Wellnessleistungen anbietet, dazu zwei motivierte Angestellte und ein Lehrling. Aber eins nach dem anderen. Erst einmal sammle ich jetzt Erfahrungen als angestellte Meisterin. Dann sehen wir weiter.



Lisa Rühl / Friseurmeisterin
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Der Weg zum Meister