Lisa Glaß und André Schumann - Lehrling des Monats.
Handwerkskammer zu Leipzig

Lehrling des Monats

Tischlerin und Floorballerin Lisa Glaß

12. Juli 2016 | Lisa Glaß lernt Tischlerin im Unternehmen von André Schumann in Brandis. Acht Mitarbeiter und zwei Lehrlinge sind in der Tischlerei beschäftigt, die auf die Anfertigung von Möbeln und Altbausanierung spezialisiert ist.

Die junge Frau ist in einer Handwerkerfamilie groß geworden. Doch während sich zu Hause alles um Autos dreht, zog es sie zum Werkstoff Holz. Schon während ihrer Schulzeit absolvierte sie mehrere Praktika. Nach dem Fachabitur stand für sie fest, dass sie eine Ausbildung zur Tischlerin machen möchte. "Die Arbeit mit Holz, zusehen, das etwas entsteht, das reizt mich. Nur hinter dem Schreibtisch sitzen, ist nichts für mich. Ich will körperlich arbeiten", erläutert Lisa Glaß, die gerade das zweite Ausbildungsjahr mit guten Ergebnissen beendet hat. Körperlich aktiv ist die junge Frau auch in ihrer Freizeit. Sie spielt Floorball. Eine Mannschaftssportart, die in Skandinavien als Sommeralternative zum Eishockey entstand und auch unter dem Namen Unihockey bekannt ist.

Bei der Wahl ihrer Sportart bewies Lisa wie bei der Berufswahl ihren eigenen Kopf. Mit 15 entdeckte sie Floorball für sich. Zuvor fuhr sie, familiär bedingt, sei ihrem dritten Lebensjahr Motocross. Halbherzigkeit ist Lisas Sache nicht. Dreimal in der Woche geht es zum Training. In der Saison von September bis April kommen an den Wochenenden die Spiele dazu. Die junge Frau hat Talent und Ehrgeiz, ist fleißig und selbstbewusst und wird dadurch schnell eine erfolgreiche Spielerin. Sie spielte in der U19-Nationalmannschaft, ist Mannschaftskapitänin und wird ins All-Star-Team gewählt. 2014 gehört sie zum deutschen Weltmeisterkader. Mit ihrem Verein, dem Mitteldeutschen Floorball Club Grimma, spielt sie in der Bundesliga und holt 2015 den deutschen Meistertitel. In diesem Jahr wurde die Mannschaft Vizemeister.

Für Damen ist Floorball trotz der Erfolge nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine finanzielle. Ob als Mitglied der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft oder als Spielerin in der Bundesliga: Alle Kosten wie Fahrt, Unterbringung, Versorgung, Ausstattung müssen selbst getragen werden. Förderungen gibt es keine, Sponsoren müssen selbst gefunden werden. "Floorball ist jetzt olympisch, vielleicht ändert sich etwas", ist Lisa Glaß vorsichtig optimistisch. "Dennoch", sagt sie, "der Sport gibt einem so viel zurück. Er prägt die Persönlichkeit." Trotzdem setzt die junge Frau ihre Priorität auf die Berufsausbildung. "Die Arbeit geht vor. Man kann dem Kunden nicht einfach sagen, jetzt muss ich zum Training." "Wenn man redet, findet sich immer eine Lösung", zeigt der Chef André Schumann Verständnis für seine sportliche Auszubildende.

Insgesamt erlernen derzeit im Kammerbezirk Leipzig (Stadt Leipzig sowie Landkreise Leipzig und Nordsachsen) 2.952 junge Menschen einen der mehr als 130 Handwerksberufe. Jeder vierte Lehrling (731) ist weiblich. Für das Ausbildungsjahr 2016/2017 bieten die Handwerksunternehmen der Region noch mehr als 100 Ausbildungsplätze an.

Alle Informationen über Handwerksberufe, freie Lehrstellen und Praktika in der Region gibt es in der kostenfreien App "Lehrstellenradar" und unter www.hwk-leipzig.de/lehrstellen.

Pressemitteilung vom 12. Juli 2016

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Dr. Andrea Wolter

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