Krankenkassenbeiträge: Ernüchterung im Leipziger Handwerk
Statt mehr Netto vom Brutto künftig weniger
7. Juli 2010 | Auf Enttäuschung stoßen die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung bezüglich der Reform des Gesundheitswesens im Leipziger Handwerk. "So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Statt mehr Netto von Brutto drehen wir das Rad zurück und verlieren uns in Flickschusterei", stellt der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Joachim Dirschka fest.
Erhöhung des Beitragssatzes belastet Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Die Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes belastet sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Besonders betroffen sind alle Branchen, die personalintensiv sind. Künftige Ausgabensteigerungen, die aufgrund der Demografie und des technischen Fortschritts im Gesundheitswesen absehbar sind, belasten die Versicherten wiederum. Und der angekündigte Sozialausgleich aus Steuermitteln wird ebenfalls von den Bürgern zu finanzieren sein.
Drehen an der Beitragsschraube erhöht die Lohnnebenkosten
Statt endlich die Arbeitskosten wirksam von den Gesundheitskosten zu entkoppeln und wirksame Instrumente zur Kostendämpfung einzuführen, dreht die Regierung fantasielos an der Beitragsschraube. Das erhöht die Lohnnebenkosten mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. "Die von Gesundheitsminister Rösler angekündigte Reform ist zu einem Reförmchen geworden", lautet das Fazit des Leipziger Kammerchefs.
