Joachim Dirschka
Studio 80

Konjunktur verliert leicht an Schwung

Stimmung bleibt dennoch optimistisch

28. Mai 2008 | Insgesamt noch optimistisch ist die konjunkturelle Stimmung im Handwerk des Regierungsbezirkes Leipzig. Die harten Konjunkturindikatoren werden dagegen verhaltener eingeschätzt. Der Geschäftsklimaindex liegt bei 78,5 Prozent, ein Prozent höher als zur Herbstbefragung, aber um 6,5 Prozent unter dem Wert des Frühjahrs 2007. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer zu Leipzig, an der sich rund 560 der 12.563 Handwerksbetriebe aus dem Regierungsbezirk Leipzig beteiligten.

Über alle Handwerke hinweg beurteilen 31 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, das sind zwei Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Knapp 23 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als schlecht. Ein unterschiedliches Bild zeigt sich bei der Betrachtung einzelner Branchen. Im gewerblichen Bereich ist die Stimmung deutlich optimistischer als in den konsumnahen Branchen.

Um insbesondere die für das Handwerk wichtige Binnenkonjunktur anzukurbeln, fordert Handwerkskammerpräsident Joachim Dirschka deutliche Entlastungen für die Leistungsträger der Gesellschaft - den Mittelstand und die Arbeitnehmer. "Vorrang muss eine spürbare Absenkung der Belastung in der Sozialversicherung haben. Auch für zeitnahe Steuersenkungen sind die Voraussetzungen so gut wie lange nicht. Dennoch darf das Ziel der Konsolidierung des Staatshaushaltes nicht aus den Augen verloren werden", so Dirschka.

Das Bauhauptgewerbe hat gegenüber dem vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. Heute sehen nur noch ein Viertel der Betriebe ihre Geschäftlage als gut an, zur Frühjahrsbefragung 2007 war es noch knapp die Hälfte. Vor allem im Wohnungsneubau sind die Aufträge weggebrochen. In den Ausbauhandwerken haben sich Steuerbonus und Energiesparförderung positiv ausgewirkt. 80 Prozent dieser Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend ein und erwarten das auch zukünftig.

In den Handwerken für den gewerblichen Bedarf ist die Stimmung positiv. Nur in den Metallhandwerken, die in größerem Umfang als Zulieferer für die Industrie arbeiten, ist der Wert der positiven Einschätzung gegenüber dem vergangenen Frühjahr deutlich zurückgegangen (2007: 53 Prozent, 2008: 38 Prozent). Die Stimmung im Kfz-Gewerbe ist nach wie vor sehr gedämpft. Nur 13 Prozent der Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage als gut ein, mehr als ein Drittel (36 Prozent) dagegen als schlecht, damit liegt dieser Wert nochmals um fünf Prozentpunkte höher als vor einem halben Jahr. Die Prognosen für das zweite Halbjahr entsprechen der aktuellen Einschätzung.

Stabilisiert hat sich die Situation der Nahrungsmittelhandwerke. Der Anteil der Betriebe, der seine Geschäftslage als schlecht einschätzt, hat sich halbiert (Frühjahr 2008: 21 Prozent, 2007: 42 Prozent).

Die konsumbezogenen Dienstleistungsgewerbe sind in besonderem Maße vom Konsumverzicht der Verbraucher betroffen. Nur noch jeder sechste der befragten Betriebe gibt eine gute Geschäftslage an, dagegen jeder vierte eine schlechte.

Optimismus prägt auch weiterhin den Blick der Unternehmen auf das zweite Halbjahr, wenn auch deutlich abgeschwächt im Vergleich zum Vorjahr. 27 Prozent der befragten Betriebe gehen von einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäftslage aus (2007 waren es noch 38 Prozent), 20 Prozent von einer Verschlechterung (15 Prozent im Frühjahr 2007).

Die Beschäftigtenzahlen blieben branchenübergreifend stabil. Zwölf Prozent der befragten Betriebe konnten Arbeitskräfte einstellen, 19 Prozent mussten abbauen. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl (einschließlich der Betriebsinhaber) stieg von 7,5 im Frühjahr 2007 auf aktuell 8,7.

Pressemitteilung vom 28. Mai 2008

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