Juri Korn / Maler- und Lackierermeister sowie Karosserie- und Fahrzeugbauermeister
Sie sind seit wenigen Wochen Meister im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk.
War das schon ein Kindheitstraum?
Nicht ganz. Sicher hat jeder Junge mal eine Phase, in der Autos das A und O sind. Das war auch bei mir so. Aber ich fand weniger die PS-Zahlen und laute Motoren interessant, sondern schöne Karosserieformen und Fahrzeugfarben hatten es mir angetan. Schon meine ersten Spielzeugautos habe ich neu lackiert, wenn mir eine Farbe zu langweilig war – mit Filzstift. Später habe ich dann auch meinem Motorrad in Eigenregie ein neues Design verpasst.
Dieser "Spleen" für farbliche Gestaltung und Kreatives ist geblieben. Ich habe schließlich auch noch Airbrush als Hobby für mich entdeckt und mich dann entschlossen, als Fahrzeuglackierer mein Geld zu verdienen.
Und wie sind Sie dann noch zum Karosserie- und Fahrzeugbau gekommen?
Da muss ich etwas ausholen. Zunächst einmal waren Stillstand und Ruhe nie mein Ding. Ich brauche Abwechslung und immer neue Aufgaben, weniger Routine im Job. Deshalb habe ich mich nach der Lehre ständig weiterentwickelt. Ewig im Angestelltenverhältnis tätig zu sein, konnte ich mir aber nicht vorstellen. Ich wollte meinen eigenen Weg gehen, eigene Entscheidungen treffen.
Schließlich habe ich den Meister im Maler- und Lackiererhandwerk gemacht, um die Voraussetzungen für die Selbstständigkeit zu schaffen. Den Abschluss habe ich seit 2018 und bin sehr stolz darauf. Mit der JCAR Autolackiererei biete ich seither nicht nur das Standardprogramm für Kfz- und Lkw-Lackierungen, sondern habe mich auch im Bereich Oldtimerrestaurierung etabliert.
Den zweiten Meisterabschluss im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk habe ich mir anschließend erarbeitet, um die wirtschaftliche Basis des Unternehmens zu verbreitern.
Bei Fahrzeuglackierungen hat man es schließlich oft mit Karosserieschäden zu tun. Da ist es naheliegend, gleich alles aus einer Hand zu bieten.
Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums besonders danken?
Meiner Frau, denn sie musste sich oft allein um zwei Kinder kümmern, wenn ich im Unterricht saß oder über Kursunterlagen gebrütet habe. Damit hatte sie stellenweise vielleicht sogar die schwierigere Aufgabe von uns beiden. Aber auch meine Angestellten haben großen Dank verdient. Sie haben den Laden während der Abwesenheit am Laufen gehalten und mir wieder einmal gezeigt, dass wir ein gutes Team sind.
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Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Mein Wunschtraum wäre, dass ich dann als Geschäftsführer auf erfolgreiche Jahre zurückblicken kann, in denen wir gewachsen sind und uns zu einer der größten und modernsten Werkstätten in der Region entwickelt haben.
Außerdem hoffe ich, dann wieder etwas Freizeit zu haben, um meinem früheren Hobby Kickboxen nachgehen zu können. Und ich will mich weiterhin ehrenamtlich beim Landesleistungswettbewerb der Handwerksjugend im Berufsfeld Maler und Lackierer / Fahrzeuglackierer einbringen.