Junger Malermeister erobert Loßwiger Schulzimmer
Norbert Töpfer

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 11/2019Junger Malermeister erobert Loßwiger Schulzimmer

Ein Porträt von Norbert Töpfer.

Martin Eifert richtet Arbeits- und Beratungsraum in Torgauer Ortsteil ein. Eine Trennung von Privatsphäre und Job ist ihm wichtig.

Martin Eifert gilt noch immer als extrem junger Handwerksmeister. Der Maler aus dem Torgauer Ortsteil Loßwig legte bereits im Dezember 2014 mit 23 Jahren seine Prüfung zum Malermeister mit super Noten ab. Gleich im Anschluss gründete der Nordsachse seine Firma. Trotz Dauerstress in diesen Jahren hat der junge Vater seine Freude am Job nicht verloren. Zudem ist er seiner Philosophie des ersten Meisterjahres treu geblieben: „Ich will meinen Kunden etwas Besonderes bieten.“ Damit der Loßwiger das verwirklichen kann, hat er seinen räumlichen Bereich vergrößert. Statt die umfangreiche Büroarbeit in seiner Wohnung zu erledigen und die Kunden „nur zu besuchen“, hat er einen Raum in nur 150 Meter Entfernung in der ehemaligen Dorfschule Loßwig mit viel Aufwand saniert, sodass er darin arbeiten und auch die Kunden empfangen kann. Ein zweites früheres Schulzimmer hat Eifert als Lagerraum eingerichtet.

Der Malermeister übernahm die Räume eines verstorbenen Architekten in dem im 16. Jahrhundert errichteten Gebäude. Für diesen organisatorischen Neubeginn benötigte Eifert wenig bürokratischen Aufwand. „Die Stadtverwaltung zeigte sich sehr kooperativ.“ Und der Mietpreis sei auch fair. Der Nordsachse nutzt den vorderen Raum auch als Ausstellungszimmer. Die Decken sind nach den von Eifert erledigten Stuckarbeiten ein sogenannter Hingucker für die Kunden. Zudem bekommen seine Gäste einen Eindruck von der Wirkung der indirekten Beleuchtung in dem Beratungszimmer.
 

Das Beste, was ich machen konnte

Die Idee hat auch viel mit seiner Familie zu tun. „Mein Sohn Erwin ist inzwischen neben meiner Freundin Susann die Nummer eins in meinem Leben. Wir sind zwar innerhalb Loßwigs umgezogen, aber ich wollte trotzdem mein Wohnzimmer nicht weiter für die Erledigung meiner Büroarbeit nutzen. Ich habe fast täglich nach meiner handwerklichen Tätigkeit noch bis 23 Uhr am Computer gesessen und mich mit Angeboten und der üblichen Schreibtischarbeit beschäftigt. Die Folge: Ich konnte nicht abschalten.“ Das hat sich mit dem neuen Arbeits-, Kundengesprächs- und Ausstellungsraum und der damit räumlichen Trennung zwischen Privatwohnung und Firmensitz komplett verändert. „Ich kann so abends abschalten. Diese Räume in der alten Dorfschule neu herzurichten, war das Beste, was ich machen konnte.“ Eifert gesteht indes ein, dass dieser „Neubau“ seines Ausstellungszimmers mit einem immensen Aufwand verbunden war. „Erstens soll diese neue Räumlichkeit einen harmonischen Eindruck auf die Besucher bewirken. Und ich musste ja in diesem Jahr der Sanierung auch noch meinen Job erledigen“, fügt er lächelnd an. Der Aufwand war groß. Das war auch für Außenstehende daran zu sehen, wie lange fast täglich abends das Licht in dem alten Gebäude brannte.
 

Planung am Computer

Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: Eifert erledigt die Kundengespräche zwar in seinem neuen Arbeitszimmer. Aber zuvor trifft er sich mit den Interessenten in deren Wohnung, um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Danach bearbeitet er die Kundenwünsche und plant bei Bedarf gleichzeitig noch die indirekte Beleuchtung der Räumlichkeit per Computer ein. Ist dieser Job erledigt, folgt das Angebot. „Wenn der Kunde es akzeptiert, schlage ich ihm den Termin zur Realisierung vor.“ Apropos Termin: Eiferts gute Arbeit hat sich in Nordsachsen einschließlich der Region Leipzig herumgesprochen: „Ich bin bei meiner Kundenplanung derzeit bei Dezember 2019. Auch im Januar habe ich schon Aufträge zu erledigen. Aber kleinere Arbeiten könnte ich schon mal noch einschieben“, sagt der 28-Jährige.
 

Mehr Informationen

malermeister-eifert24.de

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Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 11/2019 erschienen.


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