Wellner Kommunikation/Automatisierung GmbH.
Handwerkskammer zu Leipzig

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 10/2015Innovation im Handwerk

Ein Porträt von Constanze Arnold.

In den 25 Jahren seit Gründung der Firma Wellner Kommunikation/Automatisierung GmbH hat sich viel verändert in der Branche der Telekommunikationstechnik. Das Familienunternehmen ist bei all den technologischen Umbrüchen am Ball geblieben und setzt nun, in zweiter Generation von Dr. Jörg Wellner geleitet, auf Expertise und Innovation.

Eigentlich hatte Jörg Wellner nicht vor, die Firma seines Vaters zu übernehmen. Er verfolgte eine akademische Laufbahn an der Universität Chemnitz. 2003 aber ergab es sich, dass Privatleben und Beruf plötzlich doch in Richtung Gerichshain wiesen, wo das Unternehmen seines Vaters seit 1993 den Hauptsitz hat. Schrittweise übergab Klaus Wellner dann in den folgenden Jahren das operative Geschäft an seinen Sohn. Auch heute schaut der Senior, der noch als Geschäftsführer fungiert, gern noch ab und zu vorbei. „Es war wirklich gut, dass das so ein gleitender Übergang war und wir das nicht übers Knie brechen mussten“, meint Jörg Wellner. Nach der wissenschaftlichen Tätigkeit an der Uni hatte er erst noch Einiges für seinen neuen Job zu lernen: „An der Uni muss man seine Probleme immer selbst lösen, da war nur ich. Hier im Unternehmen muss ich delegieren und mich auf andere verlassen. Bei 15 oder 20 Projekten zeitgleich, geht es nur zusammen.“
 

Guter und schneller Service

Vom anfänglichen Fokus auf Automatisierungstechnik in den frühen 90er-Jahren hat sich das Unternehmen nun zum Experten für Telekommunikations- und Sicherheitstechnik entwickelt. Das Portfolio ist groß, berichtet der Chef: „Wir sind ein klassischer Errichter von Schwachstromtechnik, das ist alles, was Sicherheits- und Brandtechnik , was Daten- und Telefonnetze sowie Zeitkontrollsysteme betrifft.“ Kunden hat Wellner deutschlandweit, sogar in einigen europäischen Ländern gab es schon Aufträge. Wartungsaufwendige Systeme können allerdings nur in der Region aufgebaut werden, schließlich will die Wellner GmbH in der Zeit nach der Installation einen guten und schnellen Service garantieren. Dafür braucht es auch gut geschultes Fachpersonal. Die Systeme sind mittlerweile so komplex, dass viel programmiert werden muss. „Alle Angestellten hier sind Experten auf dem einen oder anderen Gebiet. Das macht es im Umkehrschluss schwieriger, jemanden zu ersetzen beziehungsweise Nachwuchs anzulernen und an Kundenprobleme heranzuführen.“
 

Innovation: die Wellner-Box

Eine ganz neue Richtung schlug das Unternehmen dann vor fünf Jahren ein: Aus einem Kundenwunsch nach einem mobilen Sicherheitssystem für den Außenbereich und für die Baustellenüberwachung entstand die innovative Idee der Wellner-Box. Der auf einem Anhänger montierte Container mit Video- und Sicherheitstechnik, den die Wellner GmbH als Hersteller selbst produziert, kann nicht nur problemlos von A nach B gefahren werden, sondern er verfügt auch über eine eigene Stromversorgung durch Solarpanels und eine Brennstoffzelle, die ihn rund um die Uhr am Laufen halten – 365 Tage im Jahr, wartungsfrei. Mittlerweile hat Wellner etwa 20 Boxen verkauft. „Da haben wir wohl ganz gut den Markt erkannt“, nickt Jörg Wellner zufrieden. Vor allem Baustellen und große Außengelände, die oft von Dieben heimgesucht werden, können so einfach und umfassend geschützt werden. Noch ist die Wellner-Box nur eine kleine Sparte im Unternehmen, aber die Firma arbeitet ständig an der Optimierung des Produkts. „Es ist schon mein Ziel, dass dies ein separates, starkes Standbein der Firma wird. Ich bin sicher, da gibt es eine große Nachfrage.“ Auch mit Interessenten aus dem Ausland ist man schon im Gespräch.
 

Engagement in der Vollversammlung der Handwerkskammer zu Leipzig

Neben der Leitung des Familienunternehmens bekleidet Jörg Wellner ganz nebenbei noch mehrere Ämter in Wirtschaft und Handwerk. So ist er im Wirtschaftsförderverein seines Ortes als Präsident tätig und in der Kreishandwerkerschaft Borna engagiert. Zweimal im Jahr ruft zudem die Vollversammlung der Handwerkskammer zu Leipzig, deren Mitglied Wellner schon seit mehreren Jahren ist. „Die Arbeit in der Vollversammlung ist interessant und man hat das Gefühl, man kann etwas bewegen.“ Da sieht er auch durchaus noch Handlungsbedarf: Vor allem den Zugang der Handwerkskammer zu den Handwerkern selbst müsse man noch verbessern, meint Wellner. Deshalb befürwortet er auch die Leitlinie des neuen Präsidenten Claus Gröhn, sich deutlich als Dienstleister für die Handwerker zu positionieren und sie zum Einfordern jeglicher Unterstützung zu animieren. Auch für die Arbeit im Gremium selbst sieht Wellner positive Vorzeichen: „Der neue Geschäftsführer und der neue Präsident zeigen wirkliches Interesse daran, dass die Vollversammlungsmitglieder sich mehr einbringen.“ Im nächsten Jahr stehen Wahlen in der Vollversammlung an. Jörg Wellner möchte auf jeden Fall wieder dabei sein und an der Zukunft der Handwerkskammer mitwirken.
 

Weitere Informationsquellen

 www.wellnergmbh.de

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 10/2015 erschienen.


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