
Das Berufsbild des Geruestbauers.
Im Handwerk läuft's weiterhin rund
Ergebnisse der Konjunkturbefragung Frühjahr 2019
Das regionale Handwerk blickt auf erfolgreiche Monate zurück. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der an der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer beteiligten Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut. Das ist ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Ein Viertel (25 Prozent) ist zufrieden und knapp fünf Prozent der Betriebe konstatieren eine schlechte Geschäftslage.
"Ein Abreißen der guten Handwerkskonjunktur ist aus heutigem Blickwinkel heraus, nicht zu befürchten", fasst der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig die Ergebnisse der Befragung zusammen. Wie schon in der Vergangenheit sorgen zuallererst die Betriebe des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes für das Konjunkturhoch.
Geschäftslage und Aussichten gut
Die Betriebe blicken weiterhin optimistisch in die Zukunft. Für die kommenden Monate erwarten fast alle Betriebe (96 Prozent) eine gute oder zumindest eine befriedigende Geschäftsentwicklung. Trotzdem sinkt der Geschäftsklimaindex um 13 Punkte auf 138 Indexpunkte. Grund hierfür ist, dass die Unternehmen auf der Basis ihrer derzeitig guten Lage nur noch wenig Steigerungspotenzial sehen.
Ein Viertel (25 Prozent) der Betriebe verzeichnete in den letzten Monaten steigende Auftragseingänge. Der Anteil der Unternehmen, deren Auftragseingänge zurückgegangen sind, ist im Vergleich zum Frühjahr 2018 mit 13 Prozent leicht gesunken. Ein knappes Viertel (23 Prozent) der Unternehmen konnte seinen Umsatz steigern, jeder fünfte Betrieb musste Umsatzrückgänge hinnehmen. Das entspricht den Vorjahreswerten. Für die nächsten drei Monate werden weitere Zuwächse erwartet.
Kapazitätsauslastung hat zugenommen
Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung eines Handwerksbetriebes in der Region Leipzig stieg auf 91 Prozent. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Im Bauhauptgewerbe, im Ausbaugewerbe sowie bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf liegt die durchschnittliche Auslastung sogar noch darüber. Über die Hälfte aller befragten Betriebe (53 Prozent) hat mit einem Auftragsvorlauf von mindestens zwölf Wochen große Planungssicherheit.
Infolge der guten Auftrags- und Umsatzlage konnte fast die Hälfte der befragten Betriebe höhere Preise realisieren. Obwohl die Unternehmen mit weiter steigenden Einkaufspreisen rechnen, erwarten mehr Betriebe (42 Prozent), dass sie künftig höhere Verkaufspreise erzielen werden.
Fachkräfte weiterhin gesucht
Die gute Lage und die optimistische Stimmung spiegeln sich auch in der Personalpolitik der Unternehmen wider. Die Zahl der Mitarbeiter ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben, starke saisonale Effekte sind ausgeblieben. Jeder zehnte Betrieb hat im Verlauf der letzten Monate Mitarbeiter eingestellt. Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels werden in den Handwerksbetrieben weitere Stellen geschaffen. Für den Frühsommer planen acht Prozent der Betriebe Neueinstellungen und nur wenige (4 Prozent) rechnen damit, weniger Mitarbeiter beschäftigen zu können. Die Ausbildung bleibt für die Handwerksbetriebe die Basis für die Sicherung des Fachkräftebedarfs.
Mehr Informationen
Flyer zur Konjunkturanalyse Frühjahr 2019
Konjunkturanalyse Frühjahr 2019
Zum 31. März 2019 waren 11.836 Handwerksbetriebe bei der Handwerkskammer zu Leipzig registriert. Der Kammerbezirk umfasst die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen.
Die Befragung fand vom 18. bis 31. März 2019 statt. 2.200 Mitgliedsbetriebe wurden zur konjunkturellen Lage des ersten Quartals 2019 und den Erwartungen für das zweite Quartal befragt. 361 Handwerksbetriebe mit insgesamt 5.285 Beschäftigten nahmen an der Befragung teil.
In die Befragung wurden Betriebe aus den sieben Handwerksgruppen einbezogen:
- Gruppe I – Bauhauptgewerbe
1.748 Betriebe = 14,8 Prozent aller Mitgliedbetriebe - Gruppe II – Ausbaugewerbe
4.481 Betriebe = 37,9 Prozent - Gruppe III – Handwerke für den gewerblichen Bedarf
1.391 Betriebe = 11,8 Prozent - Gruppe IV – Kraftfahrzeuggewerbe
842 Betriebe = 7,1 Prozent) - Gruppe V – Nahrungsmittelgewerbe
318 Betriebe = 2,7 Prozent - Gruppe VI – Gesundheitsgewerbe
287 Betriebe = 2,4 Prozent - Gruppe VII – Personenbezogenes Dienstleistungsgewerbe
2.769 Betriebe = 23,4 Prozent
Mitgliedsbetriebe
Von den 11.836 Mitgliedsbetrieben sind zwei Drittel (7.006 Betriebe) im zulassungspflichtigen Handwerk (Anlage A – Meisterpflicht) tätig. Mehr als die Hälfte sind im Bereich Bauhaupt- und/oder Ausbaugewerbe tätig sowie ein knappes Viertel im Personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr um 31 Betriebe gestiegen.
Geschäftslage
Die Geschäftslage im Handwerk der Region Leipzig bleibt hervorragend. 70 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage mit gut und lediglich 6 Prozent mit schlecht.
Geschäftserwartung
Die Handwerksbetriebe bleiben weiterhin optimistisch. 20 Prozent der Betriebe gehen von einer sich verbessernden Geschäftslage aus und 4 Prozent erwarten eine sich verschlechternde Geschäftslage.
Geschäftsklima
Das Geschäftsklima kühlt sich leicht ab. Der Geschäftsklimaindex beträgt 138 Indexpunkte und liegt damit 15 Indexpunkte unter dem Bestwert (153 Indexpunkte).
Beschäftigung
Die Anzahl der Beschäftigten im Handwerk der Region Leipzig ist konstant. Die Handwerkbetriebe planen mit Neueinstellungen. Zum Zeitpunkt der Befragung waren in den 361 antwortenden Betrieben insgesamt 5.285 Personen beschäftigt.
Aufträge
Die Auftragsbestände sind für die Jahreszeit überdurchschnittlich und die Reichweite ist um 2 auf 13 Wochen gestiegen. 51 Prozent der Handwerkbetriebe haben eine Planungssicherheit von mindestens 12 Wochen und mehr (+9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr).
Auslastungsgrad
Die Kapazitätsauslastung hat gegenüber dem Vorjahr um weitere 3 Prozentpunkte zugenommen und liegt aktuell bei durchschnittlich 91 Prozent. 53 Prozent waren mit bis zu 100 Prozent und mehr ausgelastet und lediglich 2 Prozent der Betriebe waren mit weniger als 50 Prozent ihrer Kapazitäten ausgelastet.
Investitionen
78 Prozent der Betriebe haben im ersten Quartal 2019 gleichbleibend oder mehr investiert, insgesamt 2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresquartal 2018. Künftig soll etwas weniger investiert werden.
Preise
Einkaufspreise und Verkaufspreise sind erwartungsgemäß gestiegen - Einkaufspreise jedoch stärker als Verkaufspreise. Verkaufspreisanpassungen konnten besser vorgenommen werden als noch im Vorjahr. Das Erfordernis der Verkaufspreisanpassungen bleibt unverändert bestehen.
Umsätze
Die Umsätze sind im Gesamthandwerk gestiegen. Weitere Umsatzzuwächse werden erwartet.