"Ich bilde aus, weil ..."
Handwerksunternehmer im Regierungsbezirk Leipzig befragt
11. Juli 2003 | Mitte Juli, die Sonne brennt, die Lehrstellensituation auch. Die Ausbildungsplatzentwickler und -berater der Handwerkskammer zu Leipzig sind weiter auf der Suche nach Betrieben, die Jugendlichen eine Chance geben wollen. Wir haben Unternehmer im Regierungsbezirk Leipzig befragt, warum sie ausbilden.
Betriebe, die sich zum Thema Ausbildung informieren wollen, können sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer zu Leipzig wenden. Andreas Meyer, Peter Richter und Elke Hotzelmann sind unter Telefon 0341 2188-360, -361 und -346 zu erreichen. Sie kommen auch gern zum persönlichen Gespräch in den Betrieb.
Pressemitteilung vom 11. Juli 2003
Thomas Hempel, Bautischlerei Hempel und Sohn, Leipzig
"... ich für mein eigenes Fachpersonal Sorge tragen muss. Es wird die Zeit kommen, wo die Kollegen älter werden, und dann muss Nachwuchs da sein. Mit 23 Mitarbeitern als traditionsreiches Unternehmen hat man auch ein Stück Verantwortung zu tragen."
Heike Wild, Schönheitspflege-Praxis, Eilenburg
"... es endlich eine fundierte Ausbildung zur Kosmetikerin gibt. Keine Frage: Da muss ich einfach mitmachen. Ich habe mittlerweile alles erreicht, was ich erreichen wollte. Da kommt mir die neue Ausbildungsverordnung gerade Recht, denn Ausbildung ist wieder eine neue Herausforderung für mich. Außerdem bringt ein Lehrling frisches Blut in den Betrieb und neues Wissen aus der Schule. Davon wird das ganze Team noch was lernen. Ob ich meinen Lehrling später übernehmen werde oder ob ich später weiter ausbilde, kann und will ich heute noch nicht sagen."
Hartmut Meng, Auto- und Reifenservice Süd GmbH, Döbeln
"... die Tradition unseres Unternehmens weitergeführt werden soll. Schließlich sind wir ein 100-jähriger Betrieb in vierter Generation. Wir bilden einen Vulkaniseur und Fahrwerksmechaniker aus - den Lehrling haben wir schon gefunden.
Roland Maluche, Autohaus Maluche, Torgau
"... es der Atmosphäre gut tut und frisches Denken in den Arbeitsalltag bringt. Ich bilde sieben Lehrlinge aus. Jeder bekommt Projekte zugewiesen, an denen er sich ausprobieren kann. Jeder kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Was dadurch an Innovation zu Tage tritt, entschädigt für die Arbeit, die die Ausbildung zweifelsohne auch mit sich bringt."
Karsten Jungmann, Kosmetik Jungmann, Borna
"... wir unseren Betrieb stark vergrößern werden und dafür natürlich neuen Nachwuchs brauchen. Wir werden sechs Kosmetikerinnen und eine Bürokauffrau ausbilden. Wir hätten gern schon früher ausgebildet, aber die Ausbildungsverordnung zur Kosmetikerin gibt es ja erst seit diesem Jahr. Außerdem glaube ich, dass ein Lehrling, den wir selbst ausbilden, unsere Einrichtung und Geräte mehr achtet."
Bernd Voigtländer, Baubetrieb Voigtländer GmbH, Oschatz
"... ich mehrfach angesprochen und von Kollegen gebeten wurde. Unsere Lehrlinge werden also nicht über das Arbeitsamt vermittelt. Ein weiterer Grund: Das Baugewerbe ist am Boden, und es wird immer weniger ausgebildet. Ich befürchte, dass wir in zehn Jahren keine Baufachleute mehr haben. Darum versuchen wir, pro Jahr noch ein bis zwei Maurer beziehungsweise Zimmerer auszubilden, damit wir später die Fachkräfte haben.
