Archivbeitrag | Newsletter 2010Handwerksbetrieb will Forschungsauftrag vergeben
Innovationsgutschein ebnet den Weg zu Forschung und Entwicklung
Mit Innovationen lassen sich neue Märkte erschließen. Doch wie lassen sich Innovationen in Unternehmen generieren, die sich weder Personal für Forschung und Entwicklung leisten können noch externe Leistungen wie Marktrecherchen, Machbarkeitstudien oder die Erstellung eines Prototypen in größerem Umfang vorfinanzieren können?
Hörgeräteakustikerin kooperiert mit Neurobiologieprofessor
Vor dieser Herausforderung steht auch die Hörgeräteakustikermeisterin Gabriele Gromke. In der Arbeit mit den Kunden erfährt sie täglich, wo Hörsysteme noch verbessert werden müssten. Eines der zentralen Probleme ist das Richtungshören.
An der Leipziger Universität forscht der renommierte Neurobiologe Prof. Dr. Rudolf Rübsamen auf dem Gebiet der Verarbeitung von Höreindrücken im auditiven System des Gehirns.
Als sich die Handwerksmeisterin und der Wissenschaftler kennen lernen, wissen beide schnell, dass es sinnvoll wäre konkret auf die Bedürfnisse von Hörgeschädigten und für die Praxis der Akustiker zu forschen und zusammen zu arbeiten.
Doch ein konkreter Forschungsauftrag ist von einem kleinen Handwerksbetrieb nicht zu finanzieren.
BMWi-Innovationsgutschein hilft bei Finanzierung der Forschung in Handwerksbetrieben
Für das innovative Hörgerätezentrum kam das Förderprogramm "BMWi-Innovationsgutscheine zur Förderung von Innovationsmanagement in kleinen Unternehmen" da gerade recht. Rainer Hauk, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer zu Leipzig, begleitet das Unternehmen beratend und empfahl, mit Hilfe eines Beratungsunternehmens einen Antrag für Mittel aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vorzubereiten.
Als deutschlandweit fünftes Unternehmen erhielt die Hörgeräteakustikermeisterin Gabriele Gromke Mitte Juni 2010 einen Innovationsgutschein aus dem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums.
"Als Praktiker können wir jetzt unseren Bedarf an die Forschung vorgeben und unsere Ideen und Kenntnisse einbringen. Wissenschaft und Handwerk, da werden beide Seiten profitieren, vor allem aber die Patienten.", freut sich Gabriele Gromke auf die Zusammenarbeit mit der Universität. Den konkreten Projektstart plant die ehrgeizige Unternehmerin noch in diesem Jahr.