Jens Barthelmes führt die größte Stuckateurfirma im Kammerbezirk und feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Silberner Meister und 25-jähriges Betriebsbestehen.
Robert Iwanetz

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 09/2021Große Pläne für die Zukunft

Ein Porträt von Robert Iwanetz.

Jens Barthelmes führt die größte Stuckateurfirma im Kammerbezirk und feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: Silberner Meister und 25-jähriges Betriebsbestehen.

Eigentlich könnte Jens Barthelmes sich zurücklehnen und zufrieden sein Jubiläum feiern. Die Auftragsbücher quellen völlig über. Für das Jahr 2021 ist die Firma längst ausgebucht. „Ich könnte die Mitarbeiterzahl verdoppeln und immer noch genug Arbeit verteilen“, sagt der 49-jährige Stuckateurmeister. 15 Angestellte beschäftigt er aktuell, darunter drei Azubis. Damit ist seine Firma mit die größte ihrer Art in der Region rund um Leipzig. Mit seiner Arbeit hat er Spuren in der Stadt hinterlassen. Als das Team vor fünf Jahren einmal sämtliche Bauprojekte in Leipzig mit einem Bus abfahren wollte, schafften sie nicht einmal die Hälfte. Fast 300 Häuser hat die Jens Barthelmes Stuckateurmeister GmbH in den letzten Jahrzehnten saniert, darunter die Sächsische Landesmedienanstalt und die Michaeliskirche. „Wir machen zu 80 Prozent Fassadenrestaurierung nach Denkmalschutzvorschriften, dazu kommt noch ein wenig Innenstuck“, erklärt der Geschäftsführer.
 

Barthelmes hat noch Großes vor

Jens Barthelmes absolvierte seine Ausbildung in den Wendejahren 1988 bis 1990 im BMK Süd. „Stuckateur oder Steinmetz war mein Wunschberuf“, sagt der Meister. Im Bau- und Montagekombinat war sein Vater Peter als Bauingenieur tätig. Als dieser sich nach der Wiedervereinigung mit einer eigenen Firma für Betonsanierungen selbstständig macht, folgt Jens Barthelmes seinem Vorbild. 1996 hat er dafür seinen Meistertitel in der Tasche. Nach zwei harten Jahren in der Abendschule, neben der Arbeit und dem Grundwehrdienst. „Mein großer Traum war damals schon, irgendwann eine eigene Firma zu haben“, erzählt der gebürtige Leipziger. Ein paar Monate später startet er mit seinem ersten Angestellten auf einem kleinen Werkstattgelände in Radefeld, vor den Toren von Leipzig. 2007 ziehen sie an den heutigen Firmensitz, in ein Gewerbegebiet im Norden der Stadt. Doch hat Jens Barthelmes noch Großes vor – an Zurücklehnen ist deshalb nicht zu denken. Erst im vergangenen Jahr konnte er das Firmengelände nach vielen Jahren in Verhandlungen mit der Stadt Leipzig erwerben. Nun will er dort eine neue Produktionshalle errichten.
 

Großartiges und selbstverantwortliches Team

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten dafür beginnen. Geplant ist eine 450 Quadratmeter große Halle - mit genügend Lagerkapazitäten für die Tausenden von Stuckformen der verschiedenen Zierelemente, die sich über die Jahre angesammelt haben. Alles in allem will Jens Barthelmes dort eine halbe Million Euro investieren. „Wir stoßen an unsere räumlichen Grenzen, deshalb ist die Investition für die Zukunft der Firma einfach wichtig“, sagt der Geschäftsführer, der sich im Unternehmen hauptsächlich um die Baustellenkoordination und die Angebotserstellung kümmert. Wie es einmal langfristig weitergehen wird, weiß er noch nicht. Seine ältere Tochter hat schon abgewunken und sich für eine Ausbildung im Einzelhandel entschieden. Die jüngere Tochter geht noch in den Kindergarten. Ob einer von den Mitarbeitern in Frage kommt für die Firmenübernahme, hat sich Jens Barthelmes noch nicht überlegt. „Das Team ist aber großartig und arbeitet extrem selbstverantwortlich“, sagt Barthelmes, der nun erstmal sein Jubiläum als Silberner Meister und gleichzeitig sein 25-jähriges Betriebsjubiläum feiert.“
 

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammer zu Leipzig 09/2021 erschienen.


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