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Archivbeitrag | Newsletter 2017Großartige Stimmung: Handwerk bleibt im Konjunkturhoch

Ergebnisse der Befragung Frühjahr 2017

"Die Handwerksunternehmen der Region sind gut aufgestellt. Die Beschäftigungssituation ist stabil - mit deutlichen Wachstumstendenzen. Die größte Herausforderung für die weitere positive Entwicklung besteht in der Deckung des Fachkräftebedarfs", fasst der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen, die im Frühjahr 2017 durchgeführt wurde.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der an der Umfrage beteiligten Unternehmen bezeichnet ihre Geschäftslage als gut. Das ist ein Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt. Knapp 40 Prozent sind zufrieden und nur 6,5 Prozent schätzen ihre Geschäftslage mit schlecht ein.
 

Optimistischer Blick in die Zukunft

Wie bereits in den zurückliegenden Jahren blicken die Betriebe sehr optimistisch in die Zukunft. Für die kommenden Monate erwarten fast alle Betriebe (96 Prozent) eine gleichbleibend große Nachfrage nach ihren Leistungen. Knapp zwei Drittel erwartet eine gute und ein Drittel zumindest eine befriedigende Geschäftsentwicklung.

Der Geschäftsklimaindex stieg gegenüber dem Frühjahr 2016 um zwei Punkte auf 94,6. Er bleibt damit das sechste Jahr in Folge bei einem Wert von über 90 und erreicht einen neuen Frühjahrs-Höchststand.

Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der Betriebe hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozentpunkte zugenommen und liegt bei 84,9 Prozent. Mehr als jeder dritte Handwerksbetrieb (39,5 Prozent) ist voll ausgelastet. Fast die Hälfte (45,6 Prozent) aller Handwerksbetriebe hat Planungssicherheit mit einem Auftragsvorlauf von mindestens zwölf Wochen. Dies ist ein Anstieg um 21,5 Prozentpunkte gegenüber dem Frühjahr 2016.

Was die Betriebe freut, ist für die Kunden leider mit Frustpotenzial verbunden. Resultierend aus der blendenden Auslastungssituation müssen Kunden mitunter Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie einen Handwerker - insbesondere aus den Bau- und Ausbaugewerken - beauftragen möchten.
 

Personal aufgestockt, Ein- und Verkaufspreise steigen

Obwohl zwei Drittel der Unternehmen erwartet, dass ihre Einkaufspreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden, ist auch mehr als ein Drittel der Befragten sicher, dass sie künftig höhere Verkaufspreise erzielen. Jeder vierte Befragte (24,4 Prozent) rechnet mit steigenden Umsätzen bis zum Herbst. Lediglich sieben Prozent gehen von einem Umsatzrückgang aus, im Vorjahr waren es noch 33 Prozent.

Die gute Lage und die optimistische Stimmung spiegeln sich auch in der Personalpolitik der Unternehmen wider. Die Zahl der Mitarbeiter ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Mehr als zehn Prozent der Betriebe hat im Verlauf der letzten Monate sein Personal aufgestockt.
 

Fachkräftesorgen als Wachstumshemmnis

Trotz des zunehmenden Fachkräftemangels werden in den Handwerksbetrieben weiter Stellen geschaffen. Für den Frühsommer planen acht Prozent der Betriebe Neueinstellungen und nur wenige (3 Prozent) wollen Personal abbauen. Die Ausbildung bleibt für die Handwerksbetriebe die Basis für die Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Zum 30. April wurden 256 Ausbildungsverträge geschlossen, sechs mehr als im vorigen Jahr zu diesem Zeitpunkt. Zum 31. März 2017 waren 11.868 Handwerksbetriebe bei der Handwerkskammer zu Leipzig registriert.

Mitgliedsbetriebe

Von den 11.868 Mitgliedsbetrieben sind zwei Drittel (7.256 Betriebe) im zulassungspflichtigen Handwerk (Anlage A: Meisterpflicht) tätig. 54 Prozent aller Mitgliedsbetriebe sind im Bereich Bauhaupt- und/oder Ausbaugewerbe tätig. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr um 151 Betriebe gesunken.
 

Geschäftslage

Die hervorragende Geschäftslage im Handwerk der Region Leipzig hält an. 55 Prozent bewerten ihre Geschäftslage mit gut und lediglich 7 Prozent mit schlecht.
 

Geschäftserwartung

Die Erwartungen der Handwerksbetriebe bleiben unverändert hoch. 62 Prozent der Betriebe erwarten auch weiterhin eine gute Geschäftslage und 4 Prozent erwarten eine eher schlechte Geschäftslage.
 

Geschäftsklima

Das Geschäftsklima, abgebildet durch den Geschäftsklimaindex, bleibt hoch und beträgt 94,6 Indexpunkte und liegt damit leicht über dem Vorjahreswert.
 

Konjunkturanalyse Frühjahr 2017: Geschäfsklimaindex
 

Beschäftigung

Personal wurde freigesetzt. Die Personalplanungen sehen Einstellungen vor. Zum Zeitpunkt der Befragung waren in den befragten Betrieben 3.647 Personen beschäftigt.
 

Konjunkturanalyse Frühjahr 2017: Beschäftigtenzahl
 

Auftragseingänge, -bestände und -reichweite

Die Eingänge und die Bestände in den Auftragsbüchern sind gestiegen. Die Auftragsbestände in den Bauhandwerken sind für die Jahreszeit überdurchschnittlich und die Reichweite beträgt 10,3 Wochen. 45,6 Prozent aller Handwerkbetriebe haben Planungssicherheit von mindestens zwölf Wochen und mehr.

Investitionen

Auch weiterhin investieren sieben von zehn Handwerksbetrieben. Per Saldo sind die Investitionen im ersten Quartal 2017 leicht gesunken.
 

Auslastungsgrad

Die Kapazitätsauslastung hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen und liegt bei durchschnittlich 84,9 Prozent. Zwei von fünf Handwerksbetrieben sind voll ausgelastet.
 

Preise

Die Einkaufs- und Verkaufspreise sind gestiegen. Der Anstieg der Verkaufspreise blieb wie gehabt hinter dem Anstieg der Einkaufspreise zurück. Der Anpassungsdruck auf die Verkaufspreise bleibt unverändert bestehen.
 

Konjunkturanalyse Frühjahr 2017: Preise
 

Umsätze und Umsatzschwerpunkt

Die Umsätze sind im Gesamthandwerk leicht gesunken. Für das nächste Quartal werden Umsatzzuwächse erwartet.

Die Umsatzanteile im Bauhandwerk haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verschoben. 60,8 Prozent der Umsätze werden im Wohnungsbau und weitere 24 Prozent im Gewerbebau erzielt. Die Umsatzschwerpunkte nach Beschäftigten-Größenklassen fallen differenzierter aus. Die Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten erwirtschaften ihren Hauptumsatz im Wohnungsbau (73 Prozent) und im Gewerbebau (18 Prozent). Die Umsatzschwerpunkte bei den Betrieben ab zehn Beschäftigten verteilen sich gleichmäßiger auf die Bereiche Wohnungsbau (21 Prozent), Gewerblicher Bau (30 Prozent), Öffentlicher Hochbau (28 Prozent) sowie Öffentlicher Straßen- und Tiefbau (21 Prozent).
 

Konjunkturanalyse Frühjahr 2017: Umsatzschwerpunkte
 

Marco Kitzing

Christian Likos

Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Recht / Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

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