Stress
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Archivbeitrag | Newsletter 2017Gewerbetreibende sollen abgezockt werden

Immer wieder versuchen Gauner mit dem Versand offiziell aussehender Formulare Gewerbetreibende zu täuschen - teils mit Erfolg. Oft wird bei den zugeschickten Schreiben der Eindruck vermittelt, es handle sich um einen Abgleich von Unternehmensdaten für Branchenregister. Oder es landen "Korrekturabzüge" mit der Bitte um Überprüfung im Briefkasten.

Reagieren Unternehmer oder Angestellte auf die Schreiben und füllen Formulare leichtfertig aus, steht Ärger ins Haus. Im Kleingedruckten verstecken sich hohe Kosten für nutzlose Eintragungen.
 

Adressbuchschwindel mit verschiedenen Maschen

Die Masche wird als "Adressbuchschwindel" bezeichnet und findet zunehmend auch telefonisch statt.

Auch hierbei versuchen Anrufer, Handwerksbetrieben kostenpflichtige Branchenbucheinträge aufzudrängen. Es wird behauptet, es gäbe bereits einen Eintrag des Betriebes in einem Internetverzeichnis und die Kündigungsfrist für diesen Eintrag wäre versäumt worden. Mit vorgetäuschter Kulanz bieten die Gauner dann beispielsweise die Kündigung des Vertrages zum nächstmöglichen Zeitpunkt an. Für das laufende Jahr würden die Eintragungskosten jedoch noch fällig.
 

Telefonate sofort beenden, Daten nicht am telefonisch bestätigen

Die Betriebe sollen dann in die Aufzeichnung des Telefonates einwilligen und ihre Daten mit einem "Ja" bestätigen. Das kann teuer werden, denn diese Zusage kann einen Betrieb genau so binden, wie eine Unterschrift auf einem Formular. Zudem gibt es für Unternehmen kein gesetzliches Widerrufsrecht, wie man es vom Verbraucherrecht kennt.

Wer sich im Alltagsstress zum "Ja" am Telefon hinreißen lässt, erhält dann eine saftige Rechnung über einen Branchenbucheintrag ohne Nutzen. Unser Tipp: Beenden sie derartige Telefonate sofort.
 

Handwerkskammer hilft betroffenen Betrieben

Wer bereits auf diese Weise getäuscht wurde und eine Rechnung erhalten hat, sollte sich schnellstmöglich mit der Handwerkskammer in Verbindung setzen. Auch wenn nach bereits Inkassobüros mit Ungemach drohen, kann Widerspruch gegen die Forderungen erhoben werden.

Abzocker mit immer neuen Ideen

Trotz diverser Urteile gegen die Abzocker, die Unternehmern den Rücken stärken, werden die Gauner nicht müde und überlegen sich immer neue Tricksereien.

Neuerdings werden sogar Facebook-Firmenlisten in das dubiose Geschäftsmodel einbezogen.

Ebenso zweifelhaft sind teure Anzeigenverträge für Stadt- und Informationskarten, die einige Spitzbuben im Programm haben. Die Anbieter suggerieren, dass die Karten und Informationstafeln in Behörden, Krankenhäusern, Arztpraxen oder an anderen frequentierten Stellen angebracht werden.

scherf-katja-web2024 Marco Kitzing

Katja Scherf

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