Glückwunsch zum Gesellenbrief

Gesellenabschluss unter besonderen Bedingungen

Archivbeitrag | Newsletter 2021

417 junge Handwerkerinnen und Handwerker haben ihre Lehre nach einer 3,5-jährigen Ausbildungszeit im Handwerk der Region Leipzig erfolgreich abgeschlossen. Und das trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Zahlenmäßig am stärksten vertreten waren die jungen Fachkräfte in den Berufen Kraftfahrzeugmechatroniker (144), Land- und Baumaschinenmechatroniker (48), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (39) sowie Elektroniker (31). 160 Ausbildungsbetriebe haben ihren Sitz in der Stadt Leipzig, 109 im Landkreis Leipzig und 53 im Landkreis Nordsachsen.

Die Vollendung des wichtigen Lebensabschnitts ist grundsätzlich ein Anlass zum Feiern. Durch die Corona-Pandemie war eine große Freisprechung, wie sie normalerweise im Rahmen der "mitteldeutschen handwerksmesse" mit hunderten Gästen stattfindet, undenkbar.

Trotzdem wollte das Handwerk seinem Stolz auf den Berufsnachwuchs Ausdruck verleihen. Deshalb wurden in der Handwerkskammer zu Leipzig Päckchen gepackt.

Dieser Inhalt wird Ihnen aufgrund Ihrer aktuellen Datenschutzeinstellung nicht angezeigt. Bitte stimmen Sie den externen Medien in den Cookie-Einstellungen zu, um den Inhalt sehen zu können.
 

Jede Gesellinnen und jeder Geselle erhielt neben dem Gesellenbrief und dem Abschlusszeugnis auch die Basics für eine kleine Feier zu Hause. Zum Party-Kit gehörten unter anderem Sekt und eine Konfettikanone.

Exemplarisch überreichte der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, Claus Gröhn, vier Absolventen ihre Gesellenbriefe in ihren Ausbildungsbetrieben persönlich. "Gern hätte ich allen Gesellinnen und Gesellen persönlich gratuliert. [...] Meine Wertschätzung für die erbrachten Leistungen unter den besonderen Bedingungen gilt jeder und jedem Einzelnen. Wir sind stolz auch unseren Fachkräftenachwuchs, der von den Handwerksbetrieben dringend gebraucht wird."
 

Jahrgangsbeste

Junggesellin oder Junggeselle – was im Privatleben nicht unbedingt ein Grund zur Freude ist, stellt im Berufsleben eines Handwerkers einen wichtigen Meilenstein dar. Besonders stolz können acht Gesellinnen und Gesellen sein, die in den Prüfungen exzellente Leistungen gezeigt haben.
 

  • Anlagenmechaniker SHK Phillipp Jakob | Heizung-Sanitärbau Leipzig GmbH
  • Bäckerin Susanne Stock
  • Elektroniker Martin Rosenberg | Unternehmen S. Richter, Krostitz
  • Fahrzeuglackierer Felix Bürger | Autohof Kosmalla
  • Kauffrau für Büromanagement Stefanie Wendt | Schlösser-Baugesellschaft mbH, Rötha
  • Kraftfahrzeugmechatroniker Robert Boegner | Unternehmen A. Romeyke, Grimma
  • Land- u. Baumaschinenmechatroniker Johann Kästner | Unternehmen M. Fischer, Dohna
  • Malerin und Lackiererin Peggy Virginia G. | Unternehmen S. Pleier, Leipzig
  • Tischlerin Philine Zahner | Graichen Bau- und Möbelwerkstätten GmbH, Frohburg
  • Zahntechnikerin Laura Schumann | Avantgarde Dentaltechnik GmbH, Leipzig
  • Zweiradmechatroniker Lukas Fröhlich | Lucky Bike.de GmbH, Chemnitz

Gesellinnen und Gesellen 2021 im Kurzporträt

Gesellinnen und Gesellen 2021: Callum Boid | Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs und Klimatechnik

Natürlich ist die Familie stolz auf seinen Abschluss als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Aber so ganz genau weiß sie eigentlich nicht, welchen beruflichen Weg Callum eingeschlagen hat. Callum Boyd ist in Australien aufgewachsen, dort gibt es keine duale Berufsausbildung und auch der Beruf ist so nicht bekannt.

Zunächst hat der junge Mann in Hotels, Kneipen und Bars gearbeitet und dort sein Geld verdient, bevor er sich mit 27 Jahren für eine Berufsausbildung entschloss.

"Ich finde es einfach wichtig, hier in Deutschland eine Ausbildung zu machen, weil es die Grundlage in der Berufswelt ist. Auch in finanzieller Hinsicht."

Mit der Sprache hatte er keine Probleme, knifflig wurde es nur manchmal mit den Fachbegriffen. Rückblickend auf die Lehre, ist sich der frischgebackene Handwerksgeselle sicher, seinen Traumberuf gefunden zu haben.

"Wir haben eine sehr spannende Arbeit, weil man immer wissen muss, wie was funktioniert. Unser Arbeitsklima ist auch sehr gut, wir sind alle im selben Alter und verstehen uns gut miteinander."

Eines Tages möchte Callum Meister seines Faches werden, aber dafür gibt er sich noch etwas Zeit.

Gesellinnen und Gesellen 2021: Callum Boid | Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs und Klimatechnik

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Laura Schumann | Zahntechnikerin

Laura Schumann und Mahmoud Al Jawabra haben ihre Ausbildung im Beruf Zahntechniker erfolgreich abgeschlossen. Laura sogar als Jahrgangsbeste und auch bei Mahmoud steht in der Praxis eine glatte 1 auf dem Zeugnis.

Der Start war für beide recht unterschiedlich. Laura stand nach dem Abitur vor der Wahl: ein Studium in der Zahnmedizin oder die Ausbildung. Sie entschied sich nach mehreren Praktika für die Ausbildung. Zuerst eine Lehre, um eigenes Geld zu verdienen. Ein Studium kann ja vielleicht irgendwann noch folgen.

Mahmoud kam vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland. Im ersten Jahr erlernte er die deutsche Sprache, im zweiten suchte er sich Praktika in Zahntechniklabors. Dazu gehörte auch die Avantgarde Dentaltechnik GmbH. Der Geschäftsführer Carsten Müller hat das Talent seines Praktikanten erkannt und ihm einen Ausbildungsplatz angeboten. Damit hat sich für Mahmoud ein Kindheitstraum erfüllt.

Beide Gesellen fühlten sich während der Ausbildung in ihrem Betrieb gut aufgehoben und freuen sich, nunmehr einen Arbeitsvertrag zu haben. Beide haben auch das ehrgeizige Ziel, irgendwann wollen sie ausgewiesene Meister ihres Faches sein. Doch zuerst heißt es, Berufserfahrung sammeln und jeden Tag ein bisschen besser werden.

"Es ist das Erfüllendste an der Arbeit, wenn der Zahnarzt anruft und sagt: 'Der Zahn sitzt perfekt im Mund', sagt Mahmoud. "Andere Handwerker zeigen stolz zum Beispiel auf ein Bauwerk und sagen: 'Das habe ich gemacht.' Mich macht stolz, wenn man meine Arbeit im Alltag nicht sieht, denn der Zahnersatz soll ja möglichst natürlich aussehen", ergänzt Laura.

Gesellinnen und Gesellen 2021: Zahntechniker/innen

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Philine Zahner | Tischlerin

Das Praktikum, das Philine Zahner mit 14 Jahren in einer Tischlerei absolvierte, kann man als Initialzündung für den Berufsweg betrachten. Heute ist sie 23 Jahre und Tischlergesellin. Dazwischen liegen Abitur und ein angefangenes Studium. "Zuviel Theorie", befand die Studentin und bewarb sich für eine Ausbildung in der GRAICHEN Bau- und Möbelwerkstätten GmbH in Frohburg. Nach 2,5 Jahren konnte sie ihre Lehre vorzeitig beenden und das mit sehr guten Ergebnissen.

Am Beruf schätzt sie vor allem die Kreativität, etwas zu konstruieren, sich am Anfang zu überlegen, wie am Ende alles passt und funktioniert. "Aber ich fände es auch schade, wenn ich das Erdachte nicht auch praktisch umsetzen müsste", ergänzt Philine.

Besonders stolz ist sie auf ihr Gesellenstück: ein Sideboard. Alles selbst ersonnen und umgesetzt, von der ersten Idee bis zum fertigen Möbelstück. Für die junge Frau soll es nicht das einzige selbstgebaute Möbelstück in ihrer Wohnung bleiben. Ein Bett hat sie auch schon gebaut. "Das alles zu können, stärkt insgesamt das Selbstbewusstsein."

Und wie wird es beruflich weitergehen? Da will sich die Gesellinnen noch nicht festlegen. "Erstmal Erfahrungen sammeln, dann Meister oder Studium. Alles ist möglich."

Gesellinnen und Gesellen 2021: Tischler/Schreiner

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Martin Rosenberg | Elektroniker

Aller Anfang ist schwer. Zumindest hat es sich Martin Rosenberg nicht einfach gemacht, den für ihn passsenden Beruf zu finden. Nach dem Abitur auf einer mathematisch ausgerichteten Schule begann er ein Archäologiestudium. Das war weniger Abenteuer als erwartet. Zweiter Versuch: ein Studium der Physik. Zu trocken, beschied Martin.

Er wechselte zum Bauingenieurstudium. Dafür allerdings brauchte er ein Vorpraktikum. Das absolvierte er im Unternehmen Steffen Richter Elektroanlagen in Krostitz und blieb dort auch als Praktikant während des Studiums. Zum Glück, denn obwohl das Studium passte, setzte die Statikprüfung diesem Weg unfreiwilliges Ende.

Martin entschied sich nun für eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik – in seinem Praktikumsbetrieb. Der Einstieg ins zweite Ausbildungsjahr gelang und jetzt – 2,5 Jahre später – ist er Geselle.

Der Wechsel zwischen Theorie in der Berufsschule und praktischer Arbeit hat ihm gefallen und die unmittelbare Anwendung des Gelernten stets motiviert. Bereut hat er seine Umwege nicht, aber in seinem Beruf hat er nun seine Berufung gefunden. Das Lernen soll jetzt kein Ende haben, aber das Gebiet für die berufliche Weiterbildung ist jetzt fest umrissen.

Gesellinnen und Gesellen 2021: Elektroniker/innen

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Daniel Bader | Zweiradmechatroniker

Wer auf die Frage: "Wie war deine Prüfung?", mit einem lockeren "Sehr gut, besonders der praktische Teil war sehr einfach für mich", antwortet, der weiß, was er kann. Daniel Bader ist mit Leib und Seele Zweiradmechatroniker in der Fachrichtung Fahrrad.

Fahrrad fahren bestimmt seine Freizeit und sich auch beruflich mit dieser Form der Mobilität zu beschäftigten, war für Daniel ein Traum, der mit der Ausbildungsstelle in der Grupetto GmbH & Co. KG, Leipzig, in Erfüllung gegangen ist. An seinem Beruf liebt der frischgebackene Geselle einfach alles. "Wir haben jeden Tag andere Fahrräder, andere Modelle, neue Herausforderungen. Diese jeden Tag zu bewältigen – das macht mir Spaß."

Aus dem Beruf Zweiradmechaniker ist schon lange der Zweiradmechatroniker geworden, denn mit der Entwicklung der E-Bikes erweiterte sich auch das Aufgabengebiet. Wer Fahrräder zu seiner Profession machen möchte, sollte neben technischem Verstand und Kreativität auf jeden Fall Geduld mitbringen, rät Daniel, "weil die ein oder andere Aufgabe schon mal etwas länger dauern kann." Alles andere lerne man in der Ausbildung. Auch wenn die für ihn jetzt abgeschlossen ist, will er sich im Betrieb auf der Karriereleiter ein bisschen hocharbeiten, bevor dann irgendwann die Meisterausbildung folgen soll.

Gesellinnen und Gesellen 2021: Zweiradmechatroniker/innen

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Sophie Zenker | Kraftfahrzeugmechatronikerin

Mit Puppen spielen, das war schon als Kind nichts für Sophie Zenker. Die Spielzeugautos der Jungs begeisterten sie mehr. Das freute den Opa, der sie gern mit zum "Rumschrauben" in seine Werkstatt nahm. Damit war der Grundstein für die Berufswahl gelegt.

Frau im Männerberuf? Für Sophie ist das keine Frage. Wichtig sei, dass es passt. "Wer sich sehr für Autos interessiert, der ist in dem Beruf komplett richtig. Ich wollte nie so eine Prinzessin werden. Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, mich mal hier in der Werkstatt dreckig zu machen."

Auf ihr Erscheinungsbild achtet sie natürlich trotzdem. Dazu gehören auch einmal lackierte Fingernägel und vor allem High Heels. "Ich habe bestimmt 12 oder 13 Paar."

Sophie hat nach der Mittelschule die Ausbildung begonnen und jetzt bei ihrem Ausbildungsbetrieb Autohaus Glaß in Leipzig den Arbeitsvertrag unterschrieben. "Es passt jetzt alles gut und macht viel Spaß. Ich bin wirklich sehr stolz auf meinen Beruf. 'Ich arbeite in der Kfz-Werkstatt', klingt doch viel cooler als ich arbeite im Büro."

Und wie geht es jetzt weiter? "Ich werde jetzt mit meinem Freund zusammenziehen. Er ist auch Kfz-Mechatroniker, wir haben uns in der Berufsschule kennengelernt."

Gesellinnen und Gesellen 2021: Sophie Zenker | Kraftfahrzeugmechatroniker/innen

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Mahmoud Al Jawabra | Zahntechniker

Laura Schumann und Mahmoud Al Jawabra haben ihre Ausbildung im Beruf Zahntechniker erfolgreich abgeschlossen. Laura sogar als Jahrgangsbeste und auch bei Mahmoud steht in der Praxis eine glatte 1 auf dem Zeugnis.

Der Start war für beide recht unterschiedlich. Laura stand nach dem Abitur vor der Wahl: ein Studium in der Zahnmedizin oder die Ausbildung. Sie entschied sich nach mehreren Praktika für die Ausbildung. Zuerst eine Lehre, um eigenes Geld zu verdienen. Ein Studium kann ja vielleicht irgendwann noch folgen.

Mahmoud kam vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland. Im ersten Jahr erlernte er die deutsche Sprache, im zweiten suchte er sich Praktika in Zahntechniklabors. Dazu gehörte auch die Avantgarde Dentaltechnik GmbH. Der Geschäftsführer Carsten Müller hat das Talent seines Praktikanten erkannt und ihm einen Ausbildungsplatz angeboten. Damit hat sich für Mahmoud ein Kindheitstraum erfüllt.

Beide Gesellen fühlten sich während der Ausbildung in ihrem Betrieb gut aufgehoben und freuen sich, nunmehr einen Arbeitsvertrag zu haben. Beide haben auch das ehrgeizige Ziel, irgendwann wollen sie ausgewiesene Meister ihres Faches sein. Doch zuerst heißt es, Berufserfahrung sammeln und jeden Tag ein bisschen besser werden.

"Es ist das Erfüllendste an der Arbeit, wenn der Zahnarzt anruft und sagt: 'Der Zahn sitzt perfekt im Mund', sagt Mahmoud. "Andere Handwerker zeigen stolz zum Beispiel auf ein Bauwerk und sagen: 'Das habe ich gemacht.' Mich macht stolz, wenn man meine Arbeit im Alltag nicht sieht, denn der Zahnersatz soll ja möglichst natürlich aussehen", ergänzt Laura.

Gesellinnen und Gesellen 2021: Zahntechniker/innen

 
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Philipp Jakob | Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs und Klimatechnik
 

Gesellinnen und Gesellen 2021: Sebastian Riehl | Karosserie- und Fahrzeugbauer