Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2019Fanny Engelhardt / Friseurmeisterin

engelhardt
lookbook.photo

 

Was wollten Sie als Kind werden und wie sind Sie dann zum Friseurberuf gekommen?

Eine gewisse Neigung für alles Ästhetische, Farbenfrohe und Kreative hatte ich schon als Kind. Damals zählte deshalb Floristin zu meinen Berufswünschen. Aber weil ich auch den Umgang mit Menschen einfach liebe, habe ich dann schließlich doch die Friseurlaufbahn eingeschlagen. Den Ausschlag hat aber vielleicht auch mein kleiner Bruder gegeben. Der sah eines Tages aus wie "Struppi". Und dann lag da dieser Haartrimmer. Also habe ich ihn überredet, dass ich es einfach mal versuchen kann. Als meine Mutter nach Hause kam, hat sie nicht schlecht gestaunt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und sie hat gesagt: "Mit dieser Begabung weißt du ja, was du werden kannst". Und so ist es auch gekommen.
 

Warum haben Sie sich dafür entschieden, auf den Gesellenabschluss noch die Meisterausbildung draufzusatteln?

Nach der Lehre habe ich eine Menge Praxiserfahrungen gesammelt und auch viele Einblicke in das Salonmanagement und die Lehrlingsausbildung bekommen. Deshalb habe ich das Erreichen des Meistertitels eher als lästige Verpflichtung empfunden. Ich wollte einfach unabhängig meinen eigenen Salon führen, eigene Entscheidungen treffen und niemandem gegenüber Rechenschaft schuldig sein. Aber ohne Meisterabschluss kein eigener Salon.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als die Fortbildung für meine Weiterentwicklung anzupacken. Ein wenig hat es sich aber dann trotzdem zu einer Ego-Sache entwickelt. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich eine echte Herausforderung bewältigen kann und das Zeug zur selbstständigen Friseurmeisterin mit allem Drum und Dran habe. Meine Styling-Begabung hat mir in den Praxisteilen der Meisterschule in die Hände gespielt, aber die Informationsflut in den Bereichen BWL, Buchführung und Recht musste ich erst einmal bewältigen.

Jetzt bin ich froh, es geschafft zu haben und um viele persönliche Erfahrungen reicher. Außerdem fühlt es sich natürlich gut an, dass Familie und Freunde stolz darauf sind, dass ich diese "Challenge" im wahrsten Sinne gemeistert habe.
 

 
"Wer mit Leib und Seele Handwerksprofi ist, gibt sich nur mit besten Ergebnissen zufrieden."
 

Was macht eine gute Meisterin aus?

Ganz einfach Leidenschaft. Wer mit Leib und Seele Handwerksprofi ist, gibt sich nur mit besten Ergebnissen zufrieden und nicht mit halbherzigen Resultaten. Außerdem strahlt sein Stolz auf das eigene Tun und den Berufsstand nach außen. Das spürt die Kundschaft und das zeigt auch potenziellen Auszubildenden, dass handwerkliche Arbeit Glück und Erfüllung mit sich bringt.
 

Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums besonders danken?

Besonderer Dank gilt natürlich meiner Familie, die an mich glaubt und mich im Traum vom eigenen Unternehmen ermutigt hat. Aber auch meinen drei Angestellten Tina, Dayana und Inga bin ich dankbar. Selbst der stressigste Tag ist schön, wenn man Leute um sich hat, die mit der gleichen Leidenschaft wie man selbst ans Werk gehen.
 

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Wenn ich am Ende jedes Arbeitstages mindestens einen Menschen mit meiner Arbeit glücklicher gemacht habe, kann ich immer zufrieden ins Bett fallen. Das ist hoffentlich auch in zehn Jahren noch so, wenn ich gemeinsam mit einem kleinen Team aus Angestellten und Lehrlingen noch direkt am Kunden arbeite und mich aktuellen Trends und anspruchsvollen Styling-Herausforderungen stelle.