Medieninformation vom 11. Dezember 2025Ein Projekt zur Unzeit – Klare Vorbehalte gegen das Qualifizierungszeitgesetz

Die Handwerkskammer zu Leipzig sowie die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig sehen das geplante Qualifizierungszeitgesetz mit großer Sorge. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen für die regionale Wirtschaft sei das Gesetz das falsche Instrument zur falschen Zeit.

Anika Dollmeyer
Leipzigs Handwerkskammerpräsident Matthias Forßbohm und Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig.

Gemeinsames Statement der Handwerkskammer zu Leipzig sowie der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig zum Thema Bildungsurlaub in Sachsen
 

11. Dezember 2025 | Die Handwerkskammer zu Leipzig sowie die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig sehen das geplante Qualifizierungszeitgesetz mit großer Sorge. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen für die regionale Wirtschaft – vom zunehmenden Fachkräftemangel über steigende Energiekosten bis hin zu wachsender Bürokratie – sei das Gesetz das falsche Instrument zur falschen Zeit.

»Unsere Betriebe sind darauf angewiesen, dass die Produktivität trotz Fachkräftemangels, hoher Energiekosten und erdrückender Bürokratie nicht weiter sinkt. Ein zusätzlicher gesetzlicher Tatbestand, der die produktive Arbeitszeit weiter reduziert, ist in Zeiten multipler Krisen eindeutig der falsche Weg«, betont Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig.

Auch die IHK Leipzig teilt diese Einschätzung. »Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer wissen selbst, wie wichtig betriebliche Fort- und Weiterbildung ist. Hier hat sich der Staat nicht einzumischen«, erklärt IHK-Präsident Kristian Kirpal.

Wenn der Staat ehrenamtliches Engagement etwa in Sportvereinen oder bei der Feuerwehr stärken will, stehen im Zuwendungsrecht geeignete Förderinstrumente bereit. Die Gefahr sei groß, dass Unternehmen ihre bisher freiwillige Unterstützung für Vereine zurückfahren, wenn sie zu zusätzlicher Freistellung verpflichtet werden. »Hier bestellt der Staat eine Saalrunde und lässt sie auf einen fremden Deckel schreiben«, erklärt Volker Lux, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Leipzig.

Die wirtschaftliche Lage in Sachsen unterstreicht die Skepsis gegenüber dem Gesetz. Rund 150.000 Menschen sind derzeit arbeitslos, die Kurzarbeit steigt wieder deutlich, und die Kapazitätsauslastung der Industrie befindet sich teils auf dem Niveau der Finanz- oder Coronakrise. Allein in den vergangenen zwei Jahren gingen 11.000 Industriearbeitsplätze verloren. Vor diesem Hintergrund mahnt Kristian Kirpal: »Unsere Unternehmen kämpfen mit Fachkräftemangel, steigenden Kosten, hoher Bürokratie und einer schwachen Konjunktur. Ein weiteres Gesetz, das produktive Arbeitszeit reduziert, ist ein wirtschaftlich schädliches Signal.«

»Sachsen braucht Entlastung, nicht neue Pflichten. Unternehmerische Freiheit, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und freiwilliges Engagement dürfen nicht weiter eingeschränkt werden. Dieses Gesetz ist das falsche Instrument – und wir sprechen uns klar dagegen aus«, fasst IHK-Präsident Kristian Kirpal zusammen.

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