49 Berufsschullehrer aus Vietnam, Rathaus, BTZ. Bild: www.nikado.de
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Für fünf Monate waren 49 Berufsschullehrer aus Vietnam zur Weiterbildung im Bildungs- und Technologiezentrum.Ein Projekt, bei dem alle gewinnen

Für fünf Monate waren 49 Berufsschullehrer aus Vietnam zur Weiterbildung im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig. Sie wurden in der Fachtheorie sowie in der Berufspädagogik geschult. Ergänzend dazu erweiterten sie in praktischen Lehrgängen ihre handwerklichen Fertigkeiten. Die Ausbildereignungsprüfung (Teil 4 der Meisterprüfung) schlossen alle erfolgreich ab. Ab Oktober werden sie nun in ihrer Heimat Tischler, Metallbauer, Feinwerkmechaniker und Werkzeugmacher in 45 Berufsschulzentren nach deutschen Standards ausbilden.

Bereits vor zwei Jahren hatte die vietnamesische Regierung deshalb beschlossen, das deutsche duale Ausbildungssystem einzuführen, um Fachkräfte für das eigene Land besser zu qualifizieren. Die dortige Wirtschaft ist auf Wachstumskurs, es gibt viele junge Menschen, die eine berufliche Perspektive brauchen, aber die Berufsausbildung ist unzureichend. "Modernisierung der vietnamesischen Berufsausbildung" heißt das Projekt, mit dem man schrittweise neue Standards der Berufsausbildung, angelehnt an die duale Berufsausbildung in Deutschland, einführen will. Bereits 2017 wurde mit Unterstützung deutscher Bildungsexperten, darunter auch Vertreter der Handwerkskammer zu Leipzig, begonnen, die deutschen Ausbildungsverordnungen für 22 Berufe zu den landesspezifischen Gegebenheiten anzupassen.
 

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Nach deutschem Standard ausgebildet

Deutsche Berufsbildungsexperten haben sich die personellen und materiellen Ausbildungsvoraussetzungen an ausgewählten Berufsschulzentren angesehen und zu Maßnahmen zur Sicherstellung der Ausbildung beraten. Nach der Umsetzung wurden die Berufsschulen zertifiziert. Dort werden jungen Vietnamesen künftig nach deutschem Standard ausgebildet und geprüft. Danach können sie in ihrer Heimat und auch in Deutschland eine Berufsanerkennung erhalten und als Fachkräfte arbeiten. "Eine Win-win-Situation. Wir unterstützen Vietnam und helfen, die Fachkräftesituation für unsere Betriebe mittelfristig zu entschärfen", erklärt Handwerkskammerpräsident Gröhn und unterstreicht, dass alle Kosten des Projekts von Vietnam getragen und damit keine deutschen Steuergelder verwendet würden.
 

Empfang im Rathaus

Zum Abschluss ihres Aufenthalts in Leipzig wurden die Berufsschullehrer vom Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung und dem Handwerkskammerpräsidenten Claus Gröhn im Neuen Rathaus empfangen. Als Gäste wurden zudem die erste Botschaftssekretärin der Sozialistischen Republik Vietnam, Thang Duong, sowie ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer und Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht begrüßt.

"Eine Win-win-Situation. Wir unterstützen Vietnam und helfen, die Fachkräftesituation für unsere Betriebe mittelfristig zu entschärfen"

Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig

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Dr. Hans-Peter Schmidt

Referent Berufsbildung und Internationale Zusammenarbeit

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