pressemitteilung, mitteilung, news, bekanntmachung, aktuelles, business, medien, nachricht, nachrichten, presse, pressearbeit, pressemeldung, ffentlichkeitsarbeit, bro, email, kommunikation, kommunizieren, mail, marketing, schild, schrift, text, unternehmen, werbung, wort, ffentlichkeit, aktuell, artikel, bericht, impressum, journalismus, journalist, lesen, magazin, meldung, neu, neuigkeiten, online, report, schreiben, stempel, wochenblatt, zeitschrift, zeitung, information, tageszeitung, beitrag, jounalist, kultur, tafel
Marco2811 / fotolia.com

Ein Glücksschwein und ein Brot für den Ministerpräsidenten

Über 1.000 Gäste beim Neujahrsempfang "Gemeinsam für die Region"

22. Januar 2008 | Es roch lecker nach frisch gebackenem Brot im Eingangsbereich der Glashalle der Leipziger Messe. Das Backhaus Wentzlaff aus Sornzig hatte 1.000 "Leipziger Völkerbrote" gebacken und zum Neujahrsempfang "Gemeinsam für die Region" am 16. Januar 2008 mitgebracht. Die mehr als 1.000 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Sport und Kultur spendeten für die Mitnahme des Abschiedsgeschenks sage und schreibe 2.811,96 Euro, die nun dem Erhalt des 1913 erbauten Leipziger Wahrzeichens zugute kommen.

Sie waren der gemeinsamen Einladung der hiesigen Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, des Marketing Clubs, des Regierungspräsidiums und des Unternehmerverbandes Sachsen gefolgt. "Hätte Dresden den Tunnel und Leipzig die Brücke bekommen, uns wäre viel erspart geblieben." Mit solchen und ähnlichen Pointen stimmte Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle auf einen unterhaltsamen Abend ein. Joachim Dirschka knüpfte in seiner Begrüßung mit einem Ringelnatz-Zitat nahtlos daran an: "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." Dann wurde der Handwerkskammer-Präsident ernster, forderte "gleiche Entwicklungschancen für alle Regionen. Das ist ein legitimer Anspruch an die sächsische Legislative." Auch gab er der Hoffnung Ausdruck, dass bei der Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie zukünftig die Kammern als „Einheitlicher Ansprechpartner" fungieren.
 

Volle Unterstützung für Technologiescouts

Der nun schon seit vielen Jahren treue Festredner des gemeinsamen Neujahrsempfangs, Prof. Georg Milbradt, thematisierte unter anderem das am Flughafen Leipzig/Halle entstehende Luftfrachtdrehkreuz. "Nach anfänglicher Euphorie ist die Stimmung etwas abgeschwächter", so ein nachdenklicher Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Wie in vielen anderen europäischen Städten müsse es eine angemessene Abwägung zwischen Einzelinteressen und der wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Region geben.

"Wir müssen auch in Zukunft sagen, was Priorität hat", so Milbradt. Seine volle Unterstützung sagte er einem Pilotprojekt der Kammern und des Unternehmerverbandes Sachsen zu. Kleinen und mittelständischen Unternehmen bis 50 Beschäftigte soll durch den Einsatz sogenannter Technologiescouts geholfen werden, Möglichkeiten bei Forschung und Entwicklung, Innovationen und Technologietransfer zu erschließen. Des Weiteren werden die Experten die Firmen dabei unterstützen, verstärkt Förderprogramme in Anspruch zu nehmen. Der Ministerpräsident wies in seiner Festrede auf Schwerpunkte für 2008 und die nächsten Jahre hin. Infolge der Trendwende bei den Schulabgängern gehe es darum, Ausbildungsfähigkeit und -willigkeit der Jugendlichen zu verbessern.

"Wir müssen uns mehr als bisher um die jungen Leute mit schlechten Leistungen kümmern", sagte er. "Das erfordert mehr Anstrengungen." Außerdem sei der reiche Erfahrungsschatz der älteren Arbeitnehmer stärker zu nutzen. Auch gelte es, wieder mehr Frauen in den Arbeitsprozess zu integrieren. Erste Werkskindergärten und Betreuungseinrichtungen in Kombination mit den Kommunen wären bereits entstanden. Schließlich müsse sich die Wirtschaft bemühen, das Potenzial auszuschöpfen, mehr Bürger zur Heimkehr nach Sachsen zu bewegen. Die Aufwendungen für höhere Mieten in den alten Bundesländern und für Benzin oder Diesel bei den Pendlern lägen auf der Hand.

IHK-Präsident Wolfgang Topf betonte in Sachen Funktional- und Kreisreform, dass es entscheidend sei, wie effizient das Land die Verwaltungen organisiert, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Die Zeit war reif für diese Reformen. Die Wirtschaft habe bewiesen, "wir können mit vielen Umständen leben". Die Entscheidung liegt nun bei den Landtagsabgeordneten. Kritisch äußerte sich Topf zur Unternehmensteuerreform: "Es ist nicht zu akzeptieren, dass Mieten, Pachten und Leasing, also Kosten, zu versteuern sind." 100.000 Euro Freibetrag seien schnell weg, dann gehe es an die Substanz. "Die Wirtschaft erwartet, dass hier nachgebessert wird", lautete die Forderung des IHK-Präsidenten.

Auch die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge durch die Einführung des Gesundheitsfonds ab 2009 auf 15,5 Prozent werde nicht widerstandslos hingenommen. Vor dem Hintergrund des Bürgerentscheids am 27. Januar hob Topf hervor, dass der eingeschlagene Kurs zur Teilprivatisierung der Stadtwerke Leipzig fortgesetzt werden muss. Der Erlös aus dem Anteilsverkauf muss ausschließlich in den Schuldenabbau fließen. Für die dringend notwendige Konsolidierung des kommunalen Haushaltes gibt es aus Sicht der IHK auf absehbare Zeit keine nennenswerten Alternativen. Die Sanierung der kommunalen Finanzen durch eine stärkere Belastung der Bürger und der Unternehmen, etwa durch die Erhöhung der kommunalen Steuern, ist jedenfalls kategorisch abzulehnen. Die politisch Verantwortlichen müssen deshalb rasch eine Einigung über möglicherweise noch offene Detailfragen des Anteilsverkaufes erzielen.
 

"Leipziger Völkerbrot" schmeckt auch in Dresden

Vor dem großen Smalltalk gab es für den Ministerpräsidenten noch ein kleines Geschenk, verbunden mit Erwartungen und Wünschen der Veranstalter für 2008. Es handelte sich diesmal um ein Ferkel, gerade mal einen Monat alt, in seiner wahren Bestimmung ein Glücksschwein. IHK-Präsident Wolfgang Topf begann den Reigen: "Im vergangen Jahr ist das Glück ja ein bisschen abhanden gekommen. Für das Projekt 'Technologiescouts' geben Sie die Mittel und wir die Scouts. Zusammen sollten wir noch mehr Unternehmen nach Leipzig holen."

Regierungspräsident Walter-Christian Steinbach hatte die Lacher auf seiner Seite: "Geben Sie zu, Sie haben ein Sparschwein erwartet", wandte er sich an Milbradt. Er wünschte der Region bis 2010 die A72 ohne Fadenriss in Borna, ein Luftverkehrsdrehkreuz ohne kontraproduktive Förderung regionaler Flughäfen sowie transnationale Eisenbahnstrecken ohne Leipzig im Abseits. Joachim Dirschka bemängelte das Sächsische Ladenöffnungsgesetz in seiner jetzigen Form und drängte "auf konstruktive Veränderungen, die für die Wirtschaft etwas bringen".

MCL-Präsident Dieter Schulte wünschte dem Ministerpräsidenten und dem Freistaat, dass die Querelen aus dem vergangenen Jahr ausgestanden sind, sich das Image des Finanzplatzes Leipzig und Sachsen wieder verbessert und die Arbeitsplätze bei der Sachsen LB erhalten bleiben. Der Fünfte im Bunde, Hartmut Bunsen, Präsident des Unternehmerverbandes Sachsen, drückte sich so aus: "Ich wünsche Ihnen Schwein bei Ihren Entscheidungen, eine saustarke Kondition und eine spürbare Finanzspritze für unser Pilotprojekt 'Technologiescouts'." Ein sichtlich beeindruckter Ministerpräsident nahm das Ferkel dann auch gleich mal kurz auf den Arm. "Wir sind gemeinsam auf dem Weg", blickte er nach vorn. Ein solches Geschenk habe er noch nie bekommen: ein Glücksschwein. Statt des Ferkels fuhr ein "Leipziger Völkerbrot" mit nach Dresden.
 

Anmerkung

Tierarzt Dr. Torsten Müller aus Grimma behält das Ferkel - am 16. Januar genau vier Wochen alt und den ersten Tag von der Mutter weg - zu Hause. Das Schweinchen darf aus hygienischen Gründen nicht mehr zurück in den "Gemeinschaftsstall" für die Zucht. Es wird nicht geschlachtet.
 

Gästestimmen zum Neujahrsempfang

Rainer Kozieraz, Geschäftsführer Verbände des Zimmerer- und Holzbaugewerbe Mitteldeutschland e. V.: "Wie in den letzten Jahren, ist der Neujahrsempfang wieder sehr gelungen. Das gibt Impulse für unsere ganze Region. Ich hoffe, dass das Projekt 'Technologiescouts' greift. Der Ministerpräsident hat ja vor sehr vielen Gästen versprochen, dass er die Sache unterstützt."

Lawrence A. Williams, Direktor Marketing und Entwicklung PrimaCom Leipzig: "Die Redner waren hochkarätig, interessant und eine nette Mischung. Gute Organisation, gutes Essen, gute Gespräche. Ich bin froh, hierher gekommen zu sein."

Götz Schlegel, Geschäftsführer i-fabrik: "Die Musik zum Empfang war sehr schön. Die Lounge in der Mitte ist faszinierend. Das Licht sorgt für eine angenehme Stimmung. Es ist viel gemütlicher als voriges Jahr."

Hans-Jürgen Zetzsche, Geschäftsführender Gesellschafter 4884 - Ihr Funktaxi Älteste Leipziger Funktaxenzentrale: "Ich will es mal auf den Punkt bringen: interessante Gespräche, wichtige Kontakte und der Versuch, den Landesvater in die Pflicht zu nehmen."

Pressemitteilung vom 22. Januar 2008

wolter-dr. andrea-web2023 Marco Kitzing

Dr. Andrea Wolter

Pressesprecherin

Dresdner Straße 11/13

04103 Leipzig

Tel. 0341 2188-155

Fax 0341 2188-25155

wolter.a--at--hwk-leipzig.de

reißmann-hagen-web2023 Marco Kitzing

Hagen Reißmann

Öffentlichkeitsarbeit und Medien

Dresdner Straße 11/13

04103 Leipzig

Tel. 0341 2188-157

Fax 0341 2188-25157

reissmann.h--at--hwk-leipzig.de