Die typische Ostererscheinung
Bäckermeister absolvieren derzeit ihre Kür in der Backstube
17. März 2002 | Pfannkuchen als Hasenköpfe, Osternester mit Zucker glasiert, Osterlämmchen aus Sandmasse - das Wasser läuft den Kunden dieser Tage buchstäblich im Mund zusammen, wenn er hiesige Bäckereien betritt. Kinder, die genüsslich in einen Teighasen beißen, sind eine typische Ostererscheinung.
Die Bäckermeister zaubern in ihren Backstuben so manche Köstlichkeiten, an denen selbst der eiserne "Nur-Brötchen-Käufer" schwer vorbei gehen kann: Osterbrot und Kleingebäck in Form von Eiern, Hasen und Küken gehören dabei zum Standardsortiment.
Jeder Meister aber absolviert dieser Tage auch wieder seine Kür in der Backstube. Zur eigenen Kreation von Jürgen Kleinert in der Lützner Straße in Leipzig gehört ein springender Hase aus Mürbeteig, gefüllt mit Marmelade. "Der Renner bei den Kindern", erzählt der Meister. Für die Großen gibt es den Hefeaschkuchen, eine Art Gugelhupf mit Mandeln und Rosinen.
Hans-Peter Göbecke bietet in der Hans-Poeche-Straße speziell am Ostersamstag Sahneomeletts in Eierform. Das Geschäft läuft, wie immer in der Vorosterzeit, ab Mittwoch auf Hochtouren: "Ich weiß gar nicht, was die Konkurrenz so anbietet, weil ich vor lauter Arbeit nicht mal den Kopf aus der Backstube strecke", erzählt Göbecke.
Eierlikörkuchen und, für Antialkoholiker, der Karottenkuchen stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Kundschaft von Bäckerei Hennig aus Pegau. Die Mannschaft von Jens Hennig produziert auch schon die ganze Woche am laufenden Band für seine 17 Filialen. "Osterbrot verkauft sich hier allerdings nicht ganz so gut, vielleicht ein regionales Phänomen."
