Der freundliche Eisbär
Handwerkskammer zu Leipzig

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 03/2018Der freundliche Eisbär

Ein Porträt von Andrea Wolter.

Auf eine gelungene Unternehmensnachfolge kann Jens Weiner zurückblicken. Er entwickelte den Betrieb weiter, verdoppelte die Mitarbeiterzahl und bildet kontinuierlich aus.

Vor sieben Jahren hat Jens Weiner das Unternehmen übernommen. Fünf Mitarbeiter arbeiteten damals im Betrieb, heute sind es zehn. Der heutige Unternehmenschef hat in seinem Betrieb gelernt. Der hieß damals schon „Der freundliche Eisbär“. Eine Kreation des Gründers Bernd Webers, der 1990 einen Namen suchte, der seine Firmenphilosophie widerspiegelte. An der hat sich bis heute nichts geändert. Und das Schmunzeln des Kunden am Telefon ist auch geblieben, wenn sich der freundliche Eisbär meldet. Im Mittelpunkt steht der Servicegedanke und gearbeitet wird in der Region. Auf die Regionalität legt Jens Weiner großen Wert und das obwohl oder gerade, weil er selbst viele Jahre in einem international agierenden Konzern im Außendienst tätig war.

„In unseren Adern fließt Kältemittel“, lacht Weiner, wenn er stolz die Namen seiner Kunden aufführt. Dazu gehören beispielsweise das Zentrum für Bucherhaltung, in dem wertvolle Bücher bei Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius getrocknet werden, die Rayonik Laserschneidtechnik GmbH, die Red Bull Arena Leipzig, die Universität Leipzig und viele gastronomische Einrichtungen, wie die Milchbar Pinguin und Auerbachs Keller.
 

Kaltes Handwerk mit Herzenswärme

Wie schon sein Vorgänger macht sich Jens Weiner langfristig Gedanken, wie sein Unternehmen weitergeführt wird. Dabei hat er durchaus eine familiäre Lösung im Blick. Seine Tochter hat den Beruf der Mechatronikerin für Kältetechnik erlernt, schaut sich aber wie der Vater gerade beruflich in anderen Bereichen um. „Vielleicht wird es ja auch ein ehemaliger Lehrling“, schmunzelt er. In den zurückliegenden Jahren bildete er kontinuierlich einen Lehrling pro Jahr aus. Aber noch ist Zeit. Bereut hat Weiner seinen Schritt vom gut bezahlten Job in das Abenteuer Selbstständigkeit nicht, auch wenn in der Woche schon einmal 60 und mehr Arbeitsstunden auflaufen. „Es gehört viel Mut dazu, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Darüber reden wir viel zu wenig“, stellt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, fest. Gemeinsam mit Handwerkskammerpräsident Claus Gröhn und Kreishandwerksmeister Wolfgang Herzog hat er den „freundlichen Eisbären“ besucht. Die Gelegenheit nutzte der Firmenchef, um seine Wunschliste gegenüber der Stadt an den „richtigen Mann“ zu bringen. Ganz oben steht „ein Verkehrskonzept, in dem wir vorkommen. Wir brauchen, Anlieferzonen, müssen mit dem Auto zum Kunden, wenn wir warten oder reparieren müssen, und ich kann meine Dieselfahrzeuge nicht einfach stilllegen“, unterstreicht er. Sorgen macht dem Unternehmer auch die Kriminalität und die Bürokratie, „an die man sich noch am ehesten gewöhnt“.

Soziales Engagement gehört für Jens Weiner zum Selbstverständnis als Unternehmer. Kinder und Jugendliche liegen ihm besonders am Herzen und so unterstützt er eine Jugendmannschaft des Fußballvereins SV Mölkau 04 und die Elternhilfe für krebskranke Kinder e. V. Als Leipziger mit Herz, der im Gewerbegebiet neben der Firma vom Vereinsvorsitzenden Michael Rohrwacher ansässig ist, ist die Unterstützung des Fördervereins Völkerschlachtdenkmal schon beinahe selbstverständlich.
 

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 03/2018 erschienen.


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