Ziesmann Baugeräte GmbH.
Handwerkskammer zu Leipzig

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 09/201570 Tonnen zum Laufen bringen

Ein Porträt von Constanze Arnold.

Handwerkliches Geschick und technisches Interesse braucht es nicht nur bei der Reparatur von Autos, auch Mähdrescher, Bagger und Kräne wollen fachkundig gewartet und instand gesetzt werden. Doch das ist noch längst nicht alles, was eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bietet.

Es gibt Berufe, von denen hat noch kaum jemand gehört. Dass man Kfz-Mechaniker werden kann, ist den meisten Schülern auf der Suche nach einer Lehrlingsstelle sicher bewusst. Aber dass es auch eine spezialisierte Ausbildung zum Landmaschinen- und Baumaschinenmechatroniker gibt, kommt nur selten in der Berufsberatung zur Sprache. Dabei bietet diese Sparte sogar weit mehr mögliche Einsatzgebiete also die bloße Reparatur von Fahrzeugen und Maschinen. „Das Schlüsselwort ist vielseitig“, sagt Roland Ziesmann, Ge-schäftsführer der Firma Ziesmann Baugeräte in Torgau. „Der Job geht in so viele Bereiche rein: vom Stahlbau, über die Mechanik bis hin zu Motoren-, Hydraulik- und Elektronikkenntnissen. Und am Ende muss der Baumaschinenmonteur sich selbst auch erklären und präsentieren können. Da geht es um Verkaufspsychologie, Selbstorganisation und die gesamte Ablauforganisation eines Projektes.“

Die 1992 gegründete Ziesmann Baugeräte GmbH ist Händler für Baumaschinenhersteller wie Doosan, Kubota und Mecalac Ahlmann. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Wartung und Reparatur der Land- und Baumaschinen, auch der Verkauf und Verleih der Geräte. Abgesehen von der Arbeit direkt an den Maschinen kann sich ein Mechatroniker also auch darauf spezialisieren, Baustellen auszustatten und Kunden über die richtigen Maschinen für jeden Zweck zu beraten. Carolin Ziesmann, die im Betrieb ihres Vaters den Bereich Marketing und Vertrieb leitet, erklärt: „Man durchläuft schon in der Ausbildung verschiedene Stationen: Vermietung, Schweißen, Hydraulik, Elektrik. Und da merkt man als Ausbilder schnell, was der Lehrling lieber macht oder besser kann. Und je nach persönlichem Interesse sorgen wir nach der Ausbildung dafür, dass sich jeder seinen eigenen Stärken widmen kann.“

Gebraucht werden die Fachkräfte in allen Bereichen. Ein bis zwei Azubis stellt die Firma pro Jahr ein, dabei wären sogar noch mehr möglich, auch im kaufmännischen Bereich. Aber es fehlt an Interessenten und geeigneten Bewerbern. Deshalb bemühen sich die Ziesmanns durch Kooperationen mit Realschulen und auf Berufs- und Ausbildungsmessen, Aufmerksamkeit für ihr Unternehmen und das Berufsbild des Land- und Baumaschinenmechatronikers zu schaffen. Nicht mehr als ein gutes Dutzend Lehrlinge werden jedes Jahr für den Beruf ausgebildet, im Gegensatz zu mehreren Hundert Kraftfahrzeugmechanikern beziehungsweise -mechatronikern – definitiv nicht genug, um die Nachfrage zu decken.

Insgesamt vier Niederlassungen im Raum Nordsachsen, Leipzig und Leipziger Land hat die Firma Ziesmann neben dem Hauptsitz in Torgau – da gibt es auch für die Angestellten viel Spielraum, den optimalen Arbeitsort und Aufgabenbereich zu finden. Fast alle jungen Kollegen in der Firma wurden hier ausgebildet und im Anschluss übernommen. Das sei auch stets das Ziel, meint Carolin Ziesmann: „Es ist wirklich ein Beruf mit Zukunft und einer, der umfangreich und interessant ist. Es gibt immer wieder unterschiedlichste Projekte: große Maschinen, kleine Maschinen, verschiedene Hersteller. Und auch mal besondere Sachen, wie Schwimmbagger oder zuletzt ein 70-Tonnen-Bagger – so etwas begegnet einem nicht in der Kfz-Werkstatt.“ Auch für Max Neumann, Auszubildender im dritten Lehrjahr, steht fest: „Ich würde es definitiv nicht mehr tauschen wollen.“ Gerade die Fehlersuche und Reparatur bei nicht selten teuren Baumaschinen reizen den angehenden Mechatroniker. Michael Balve, der seine Ausbildung vor kurzem bei Ziesmann abgeschlossen hat und übernommen wurde, pflichtet ihm bei: „Das Beste ist, an so eine Reparatur heranzugehen, die vielleicht schwierig ist und am Ende sagen zu können, es funktioniert wieder alles.“

Roland und Carolin Ziesmann hoffen, dass bald noch mehr Lehrlinge diese Erfahrung bei ihnen machen können.
 

Weitere Informationsquellen

 www.ziesmann.de

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 09/2015 erschienen.


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