Thermografiebild: Doppelhaus gedämmt und ungedämmt.
Handwerkskammer zu Leipzig

Archivbeitrag | Newsletter 2012Wirtschaftlichkeitsstudie: Energiesparendes Sanieren von Einfamilienhäusern rechnet sich

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) liefert gute Argumente für Unternehmen, die energetische Sanierungsleistungen anbieten und Energieberater. Wie eine dena-Studie nachgewiesen hat, können Eigentümer sanierungsbedürftiger Einfamilienhäuser die Mehrkosten für energetische Maßnahmen über die Energieeinsparung refinanzieren. Die zur Einsparung einer Kilowattstunde Wärmeenergie notwendige Investition liegt unter den Kosten, die Hausbesitzer für Wärme aus Heizöl oder Gas zahlen müssten.

Mehrkosten für energetische Maßnahmen werden über Energieeinsparung refinanziert

Die dena hat für die Studie die Wirtschaftlichkeit energetischer Gebäudesanierungen in modernisierungsbedürftigen Ein- und Zweifamilienhäusern untersucht. Das Fazit der Fachleute: Wer sein Haus saniert und dabei nicht gleichzeitig die Energieeffizienz verbessert, verpasst eine günstige Gelegenheit. Eigentümer müssen ohnehin Geld in die Hand nehmen und stehen folglich vor der Wahl entweder einmal richtig und energiesparend sanieren oder über Jahre hinweg hohe, voraussichtlich sogar steigende Heizrechnungen bezahlen.

Eigentümer schrecken vor höheren Anfangsinvestitionen zurück

Wie hoch die Kosten für eine energieeffiziente Sanierung im Einzelfall ausfallen, ist natürlich abhängig davon, wie energieeffizient das Haus nach der Sanierung sein soll – je besser der Energiestandard, desto mehr Geld muss ein Eigentümer aufwenden. Beispielsweise rentiert sich der Energiestandard "Effizienzhaus 70", der einem Energieverbrauch von etwa fünf Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr entspricht. Rechne man die energetischen Sanierungskosten auf die in 25 jahren eingesparte Heizenergie um, kostet jede eingesparte Kilowattstunde 7,1 Cent. Demgegenüber stehe schon heute ein durchschnittlicher Energiepreis von 8 Cent pro Kilowattstunde – Tendenz steigend.

Komplette Studie steht online bereit

Viele Eigentümer schrecken vor den höheren Anfangsinvestitionen einer energetischen Sanierung zurück. Hinzu kommt eine zunehmende Verunsicherung, die durch verallgemeinerte Darstellungen einzelner Negativbeispiele verstärkt wird. Beides spiegelt sich in derzeit zurückgegangenen Sanierungszahlen wider. Um Bauherren mehr Planungssicherheit zu geben und das Vertrauen in die energieeffiziente Sanierung zu stärken, fordert die dena eine verlässliche Ausgestaltung und Erhöhung der Fördermittel auf jährlich fünf Milliarden Euro. Zudem empfiehlt die Energieagentur schnell für Klarheit über anstehende Anpassungen der Neubau- und Sanierungsvorschriften in der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu sorgen.

Die Studie steht unter www.zukunft-haus.info/sanierungsstudie zum Download bereit.