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Wirtschaftliche Lage des Handwerks weiter angespannt

Joachim Dirschka: Politische Entlastungen und Stärkung des Wirtschaftsstandortes dringend erforderlich

18. Mai 2000 | Der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Joachim Dirschka zog im Rahmen der Vorstellung der Frühjahrskonjunkturanalyse eine Bilanz über die Entwicklung des Handwerks in den zurückliegenden zehn Jahren seit der Neugründung der Handwerkskammer zu Leipzig.

Die Entwicklung des Handwerks seit 1990 liest sich, so Dirschka, trotz vieler wirtschaftlicher Probleme wie eine Erfolgsstory: Die Zahl der Betriebe veranderthalbfachte sich, die Zahl der Beschäftigten stieg auf das Vierfache, die Zahl der Lehrlinge verfünffachte sich. Seit 1990 erwarben mehr als 3.000 junge Männer und Frauen den Großen Befähigungsnachweis - mehr als die Hälfte gründete eine eigene Existenz.

Die Frühjahrskonjunkturanalyse der Handwerkskammer zu Leipzig weist aus, dass sich die wirtschaftliche Lage des Handwerks auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres stabilisiert hat. Die Belebung im Bereich der Industrie und die anziehende Exportkonjunktur sprangen nicht auf die 11.587 Handwerksbetriebe des Regierungsbezirkes Leipzig über.

Der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Joachim Dirschka schätzte ein: "Im Regierungsbezirk fehlen gegenwärtig aufgrund der nach wie vor anhaltenden Kapazitätsanpassungen in der Bauwirtschaft sowie des geringen industriellen Besatzes die notwendigen Triebkräfte für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. In der Überlagerung mit der in der Bundesrepublik bestehenden Steuer- und Abgabenlast entsteht für die hiesigen Klein- und Mittelbetriebe eine außerordentlich schwierige Situation."

In den einzelnen Konjunkturindikatoren ergibt sich folgendes Bild:
 

Geschäftslage

18 Prozent der Handwerksbetriebe des Regierungsbezirkes Leipzig schätzten ihre Geschäftslage in den letzten sechs Monaten als gut ein. Demgegenüber ist mit 37 Prozent mehr als ein Drittel der Unternehmen unzufrieden. Diese Einschätzung wird vor allem durch die Bauhaupt- und Baunebengewerbe geprägt. Im Bauhauptgewerbe geben 39 Prozent und im Baunebengewerbe immerhin 42 Prozent der Unternehmen eine schlechte Geschäftslage an. Im Nahrungsmittelhandwerk können nur fünf Prozent der Unternehmen auf eine gute Geschäftslage zurückblicken - jeder zweite Betrieb ist unzufrieden.

Einen leichten konjunkturellen Aufwind verspürte ein Teil der produzierenden Metallbetriebe - hier stieg der Anteil der zufriedenen Betriebe von 17 Prozent im Herbst auf 21 Prozent. Im Kfz-Gewerbe stagnierte die Konjunktur, wenngleich der Anteil der Betriebe mit guter Geschäftslage mit 26 Prozent deutlich über dem Durchschnitt liegt. Regional wird die Geschäftslage in der Stadt Leipzig am ungünstigsten eingeschätzt.

Für das Sommerhalbjahr erwarten nur 14 Prozent der Betriebe eine gute Geschäftstätigkeit. Geprägt von der wirtschaftlichen Realität und den aktuellen politischen Entwicklungen prognostizieren 37 Prozent der Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Situation.
 

Beschäftigte

Nur sieben Prozent der Unternehmen vergrößerten ihren Personalbestand im letzten Halbjahr 40 Prozent der Unternehmen mussten Personal reduzieren. Schwerpunktbereiche waren das Bauhauptgewerbe und die Baunebengewerbe. Die mittlere Beschäftigtenzahl im Handwerk des Regierungsbezirkes sank erstmals seit 1991 unter die Grenze von zehn. Im Frühjahr 2000 sind durchschnittlich 9,2 Beschäftigte einschließlich Inhaber in einem Handwerksbetrieb beschäftigt.

Auftragsbestand und Betriebsauslastung: In 52 Prozent der Betriebe hat sich der Auftragsbestand in den letzten sechs Monaten vermindert. Lediglich sieben Prozent der Unternehmen erzielten Zuwächse. Die mittlere Auftragsreichweite im Bauhaupt-, Bauneben- und Metallgewerbe sank auf 5,9 Wochen und verfehlt damit weit die notwendige Mindestreichweite von drei Monaten. Nur elf Prozent der Unternehmen konnten im letzten Halbjahr die betrieblichen Kapazitäten voll auslasten.
 

Verkaufspreise

Dem Wettbewerbsdruck und den stagnierenden Auftragseingängen begegneten die Handwerksunternehmen mit einer offensiveren Preispolitik. Insgesamt 44 Prozent der Unternehmen gaben einen Rückgang der Verkaufspreise an - nur 12 Prozent konnten höhere Preise realisieren. Im kommenden Halbjahr erwartet jeder dritte Betrieb weiterhin rückläufige Verkaufspreise.
 

Umsatz

In jedem zweiten Unternehmen (52 Prozent) wurde ein Umsatzrückgang verzeichnet. Nur zehn Prozent der Betriebe konnten ihre Umsätze steigern.
 

Investitionen

Die wirtschaftliche Gesamtlage des Handwerks wirkt sich negativ auch auf das Investitionsverhalten aus. 54 Prozent der Betriebe reduzierten im Berichtszeitraum ihre Investitionen. Nur in acht Prozent der Unternehmen wurde ein Investitionsanstieg verzeichnet. Damit erwachsen Investitionen gegenwärtig nur aus Ersatzbeschaffungen oder Umstrukturierungen.

Pressemitteilung vom 18. Mai 2000

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