
Wenn es durch Tür und Fenster zieht
Gebäudediagnostiker spüren Schwachstellen auf
21. Dezember 2001 | Gebäude, die nicht ganz dicht sind, belasten die Gesundheit der Bewohner und verbrauchen besonders im Winter unnötig Energie. Wer also nicht immer mehr für Energie zahlen möchte, sollte die Einsparmöglichkeiten seiner Wohnung finden. Berater, die sich sicher auf diesem Gebiet bewegen, sind zunehmend gefragt. Darum bildet das Umweltzentrum der Handwerkskammer zu Leipzig nicht nur Energieberater aus, sondern vermittelt auch die entsprechenden Fachleute. Nischen im Bereich Energieberatung tun sich besonders für Handwerker aus dem Bau- und Ausbaubereich auf.
Beim berufsbegleitenden Kurs zum Gebäudediagnostiker erlernen die Teilnehmer in 60 Stunden die Methodik und den praktischen Einsatz der Infrarot-Thermografie und der sogenannten "Blower Door". Je größer der Temperaturunterschied zwischen draußen und drinnen, desto besser lassen sich mit der Thermografiekamera Schwachstellen an einer Gebäudefassade feststellen. "Wärmebrücken" nennt man diese Schwachstellen. Man erkennt sie auf den Bildern daran, dass sie sich farblich von der übrigen Fassadenfläche abheben.
"Blower Door" ist ein amerikanisches Verfahren. Dadurch wird erkennbar, ob die Räume luftdicht gebaut wurden, also keine warme Luft durch Löcher oder Ritzen nach außen tritt. Der Raum wird hermetisch abgeriegelt, ein Unter- oder Überdruck erzeugt und dann die nachströmende Luftmenge mehrmals gemessen. Der nächste Kurs zum Gebäudeenergieberater beginnt am 10. Januar 2002.
Informationen zum Lehrgang gibt es beim Umweltzentrum der Handwerkskammer unter Telefon 034383 612-0 oder uz@hwk-leipzig.de. Auch Hausbesitzer können sich jederzeit an die Handwerkskammer wenden, wenn sie einen Fachmann suchen, der undichte Stellen in ihrem Gebäude aufdeckt.